Kommunikation und Marketing
2. Konferenz Medizintourismus
Jährlich lassen sich laut Statistischem Bundesamt rund 70.000 Patienten aus dem Ausland stationär in Deutschland behandeln. Damit ist Deutschland erste Anlaufstelle in Europa für Auslandspatienten aus aller Welt. Besonders geschätzt wird die deutsche Medizin im arabischen und russischen Raum. Mehrere Tausend Patienten aus den Golfstaaten und der GUS suchen jedes Jahr Akut- und Rehakliniken in München, Berlin, Bonn oder Hamburg auf. Der nationale und internationale Wettbewerb um diese lukrative Zielgruppe ist sehr intensiv, darum sind mit der Einwerbung internationaler Patienten oft hohe personelle und finanzielle Aufwendungen verbunden.
Am ersten Tag schildern Experten aus dem arabischen Raum welche Behandlungen arabische Patienten in Deutschland durchführen lassen, welche Regionen und Kliniken bevorzugt werden, wie man mit Kliniken in arabischen Staaten bei der grenzüberschreitenden Versorgung von Patienten und Ärzteaustausch kooperieren kann. Am Beispiel der Bonn Medical Partners schildert Khaled Guizani wie auch regionale Netzwerke kleiner Kliniken und Arztpraxen im internationalen Geschäft erfolgreich sein können.
Die aktuellen Ergebnisse der nunmehr vierten Marktstudie "Internationale Patienten in deutschen Kliniken: Märkte - Leistungen - Perspektiven" stellt Jens Juszczak von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vor. "Die in diesem Geschäftsfeld aktiven Kliniken sind deutlich erfolgreicher als noch vor zwei Jahren" verrät er vorab. "Gründe dafür sind die gezielte Erschließung neuer Märkte sowie ein professionelleres und vor allem langfristiges Marketing."
Zu diesen neuen Märkten zählen vor allem die GUS-Staaten. Welche Angebote oder Serviceleistungen die Patienten aus diesen Ländern nachfragen und wie sich Kliniken auf diese Wünsche einstellen können, erläutert Swjatoslaw Aksamitowski von den Knappschaftskrankenhäusern. Seine strategischen Empfehlungen für die Markterschließung ergänzt Florian Jäger von Viator Online, indem er die Schlüsselrolle des Internets bei der Patientenansprache darstellt. Wie man das im russischen Markt praktisch umsetzen kann und welche Probleme bei der Vermarktung auftreten können, sind zentrale Fragestellungen seines Vortrages.
Am zweiten Tag finden vier kurze Seminare zum Umgang mit arabischen und russischen Patienten, Auslandsmarketing sowie Kosten- und Erlöscontrolling statt. Die Behandlung von Auslandspatienten ist im Vergleich zum deutschen Patienten in der Regel deutlich aufwendiger. Leonore Boscher vom Hamburger Universitätsklinikum zeigt, wie der strukturierte Prozessablauf aussieht, wo Kostentreiber entstehen und wie die anfallenden Kosten abgebildet werden können.
Pro Veranstaltungstag werden 6 CME-Punkte vergeben.
Weitere Informationen zur Konferenz und Online-Anmeldung
- .auslandspatienten.de