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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bekommt knapp 6,2 Millionen Euro vom Bund
Bundesweit stehen den insgesamt ausgewählten 111 Hochschulen bis 2016 rund 600 Millionen Euro für bessere Studienbedingungen und mehr Lehrqualität bereit.„Ein solches Engagement für die Qualität von Studium und Lehre in einem breit angelegten bundesweiten Förderprogramm hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Ich freue mich, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg den Zuwendungsbescheid übergeben zu können“, betonte Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel anläßlich der Bescheidübergabe in Rheinbach.
„Wir lehren und forschen anwendungsorientiert“, erklärte Hochschulpräsident Hartmut Ihne bei dem Pressetermin mit BMBF-Staatssekretär Thomas Rachel, „deshalb haben wir unser Projekt mit Blick auf den Fachkräftemangel auf die MINT-Fächer fokussiert und fördern dabei gleichzeitig die Studierfähigkeit der jungen Menschen.“
Die Förderung der Fähigkeiten in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gerade in Kombination mit der Unterstützung der Studierenden in ihrer Studieneingangsphase habe eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung der Auswahlkommission gespielt, sagte Rachel. Die unterschiedlichen Bildungswege und der damit verbundene heterogene Wissensstand der Erstsemester stelle darüber hinaus besondere Anforderungen an die Professorinnen und Professoren.
„Der Erfolg von Pro-MINT-us läßt sich am Ende des Studiums messen“, ist Projektleiter Professor Dr. Marco Winzker überzeugt und nannte als Ziel geringere Abbrecherzahlen und kürzere Studienzeiten, sprich: noch mehr Absolventinnen und Absolventen in der Regelstudienzeit. Und wenn das gelingt, komme dieser Erfolg unmittelbar den Unternehmen zugute, die auf hochqualifizierte Nachwuchskräfte dringend angewiesen sind.
Dass insbesondere Ingenieurinnen und Ingenieure äußerst gefragt sind, hat Ihne in all seinen Gesprächen mit Unternehmensvertretern der Region zu hören bekommen. „Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg spielt hier eine wichtige Rolle“, sagte auch Bundesminister Dr. Norbert Röttgen. Er kennt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg als Bundestagsabgeordneter des Rhein-Sieg-Kreises bestens und lobte das „Leuchtturmprojekt Fachhochschule“, das seit der Gründung eine sehr gute Entwicklung genommen habe.
Nachdem klar war, dass Pro-MINT-us zu den geförderten Projekten gehören würde, begann auch unmittelbar die Umsetzung. „Wir haben seit diesem Sommer insgesamt 15 Stellen ausgeschrieben“, sagte Ihne. Zunächst in der Studienberatung und in den Fachbereichen, aber auch in der Hochschulbibliothek und im Sprachenzentrum.
Zum Projekt Pro-MINT-us
Pro-MINT-us besteht aus zwei Programmbestandteilen: zum einen der bereits genannten MINT-Förderung in ausnahmslos allen Fachbereichen, zum anderen der Projektarbeit.
Mit Hilfe von Projektarbeit sollen Studienanfänger anhand von fachspezifischen Problem- und Aufgabenstellungen an das eigenständige Studieren und wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Kleingruppen bieten dazu besonders gute Bedingungen und Lernerfolge. Der Fachbereich Informatik führt solche Einsteigerprojekte bereits durch, die Erfahrungen bieten die Basis dafür, diese Einsteigerprojekte hochschulweit durchzuführen.
Damit die zwei Programmbestandteile erfolgreich ein- und durchgeführt werden können, wird es flankierende Maßnahmen geben:
So baut die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg derzeit die Angebote im E-Learning aus. Während sich das an Studierende richtet, möchte sie mit dem E-College schon am Übergang von der Schule zur Hochschule ansetzen. Es soll eine Brücke bauen, die den Übergang erleichtert. Damit der Lehrstoff noch besser ankommt, möchte die Hochschule außerdem die Qualifikation der Lehrenden durch bedarfsorientierte Angebote, aber auch durch Anreize fördern.
Wichtiger Punkt ist die Studienberatung. Schülerinnen und Schüler sollen sich nicht modebedingt für ein bestimmtes Studienfach entscheiden, sondern interessegeleitet. Auch sollen Schülerinnen und Schüler ihre MINT-Fähigkeiten frühzeitig einschätzen lernen und über die Fördermöglichkeiten in den MINT-Fächern der Hochschule informiert werden. Das macht einerseits die Studienfachwahl erfolgreicher und erleichtert den Einstieg ins Studium. Denn Interesse ist durchaus oft vorhanden, aber als Option für einen späteren Beruf wird es aus vielerlei Gründen dann doch nicht eingelöst.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Marco Winzker (Projektleiter) Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus Tel. +49 2241 865-322 E-Mail: marco.winzker@h-brs.de
Prof. Dr. Manfred Kaul Vizepräsident Lehre und Studium Tel. +49 2241 865-210 E-Mail: vp1@h-brs.de