Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV)
"Wir müssen reden" - Informations-Ethik (Scobel)
Date
Donnerstag, 05. Dezember 2019
Zeit
18:00 - 19:30
Ringvorlesung: Interdisziplinäre Informatik: Warum wir eine neue Theorie und Ethik der Information brauchen
Informatik bezeichnet Studium, Gebrauch und Herstellung von Informationsprozessen, die sich in Form von Daten und Datenstrukturen beschreiben lassen. Diese Informationsprozesse sind auf vielfältige Art eingebettet in gesellschaftliche, biologische, technische, kulturelle oder ökonomische Zusammenhänge. Wie umfassend und wirkmächtig die Analyse, vor allem aber der Umgang mit Informationen und Daten ist, zeigt der unerwartete Erfolg in der Anwendung maschinellen Lernens und selbstorganisierender neuronaler Netze.
Doch nicht erst in diesem relativ neuen Kontext stellen sich Fragen, die über das Verstehen und Verarbeiten von Informationen im engeren bisherigen Sinn hinausgehen. Gerade in einer zunehmend digitalisierten Welt hängen Daten und ihr Gebrauch intensiver denn je mit unserem Handeln zusammen.
Während es jedoch in der Medizin seit Jahrtausenden Ansätze einer „Ethik der Medizin“ gibt, die integraler Bestandteil medizinischer Lehrpläne geworden ist, steht die Integration einer „Ethik der Information“ noch aus. Sie ist Teil einer integralen und interdisziplinären Wissenschaft der Information. Allerdings beginnen sich die Konturen einer solchen interdisziplinären Disziplin erst allmählich herauszubilden. Diesen nicht unproblematischen Prozess zu verstehen und zu begleiten, ist nicht zuletzt Aufgabe dieser Hochschule. Eine „Ethik der Information“ als interdisziplinäre Forschung spielt eine entscheidende Rolle bei den Transformationsprozessen, die die Menschheit im Zeitalter des Anthropozän zu bewältigen hat.
Der Vortrag zeigt, inwiefern sich Informatik im Kontext einer interdisziplinären Forschung formiert, die zugleich auch ethische Fragestellungen als wichtigen Teil ihrer Disziplin berücksichtigt.
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