Fachbereich Informatik

Autsch! - Schmerzsimulation in Spielen

Janelle Pfeifer

Dienstag, 16. Mai 2023

In ihrer Master-Abschlussarbeit beschäftigt sich Janelle Pfeifer (M.Sc.) mit dem Thema "Schmerzsimulation in Spielen". Kann man durch extern hinzugefügte optische, akustische und haptische Reize die Gamerin bzw. den Gamer die Schmerzen des eigenen, virtuellen Avatars fühlen lassen, ohne ihr oder ihm wirklichen Schmerz zuzufügen?

Nach ihrem Abschluss im Bachelor-Studiengang Informatik  konnte Janelle Pfeifer aufbauend hierauf jetzt auch ihr Studium im Master-Studiengang Visual Computing & Games Technologie erfolgreich beenden. 

In ihrer Masterarbeit mit dem Thema "Painsimulation", stellt sich Pfeifer die Frage, ob eine Kombination von visuellem, auditivem und haptischem Feedback die Schmerzen eines virtuellen Avatars in einem Computerspiel simulieren kann, ohne dem Spieler echte Schmerzen zuzufügen. Idee ist, die menschliche Wahrnehmung gezielt zu täuschen. Eine emphatische Bindung zwischen Spieler und Avatar, sowie der visuelle Kontext des Computerspiels führen dazu, dass harmloses haptisches Feedback als Schmerz interpretiert werden kann. Das Ziel von simulierten Schmerzen ist eine Erweiterung des Spielerlebnisses.

Mit dem Kooperativen First-Person-Shooter Spiel "Payday 2" als Grundlage, wurde eine Schmerzsimulation umgesetzt. Das visuelle und auditive Feedback des Spiels wurden angepasst, während haptisches Feedback durch eine haptische Weste mit 40 integrierten Vibrationsmotoren gegeben wird. Dazu kommen zwei Peltier-Geräte, die kaltes Feedback geben und an den Armen getragen werden.

In einer Studie wurde untersucht, wie effektiv die einzelnen Feedback-Elemente darin sind, Schmerzen zu simulieren und wie sie das Spielerlebnis verändern. Dabei stellt sich heraus, dass die Kombination der haptischen Weste und des kalten Feedbacks - mithilfe harmloser Stimuli - erfolgreich Schmerzen simulieren kann. Teilnehmer der Studie haben angegeben, dass das Spiel mehr Spaß macht und immersiver ist. Spieler hatten das Gefühl, sie würden vorsichtiger spielen, sind aber immer noch bereit, Risiken einzugehen, um die Ziele des Spiels zu erreichen. Eine Analyse der Spielstatistiken zeigt, dass Spieler weder besser noch schlechter spielen, wenn Schmerzen simuliert werden.

Die Betreuer der Master-Abschlussarbeit, Prof. Dr. Jan Gugenheimer von der TU Darmstadt und Prof. Dr. Ernst Kruijff  von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gratulieren zu dem Erfolg und freuen sich über das spannende Thema der Thesis, welches die Grundlage für weitere Forschungsstudien liefert.

Kontakt

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Ernst Kruijff

Professor für Human Computer Interaction, Co-Direktor des Instituts für Visual Computing (IVC)

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