Kommunikation und Marketing
Motorsport an der H-BRS: Mit Sepp, Elan und Know-how in die neue Saison
„Chassis und Aerodynamik“, „Antriebsstrang und Rad“, „Kontrollsysteme und Akku“: Jede Woche steht derzeit auf dem Campus Sankt Augustin ein anderes Thema aus der Welt des Rennwagenbaus auf dem Stundenplan. Die neu in das Motorsport-Team gekommenen Studierenden sollen so einen Überblick erhalten über die Technik und den Betrieb eines Rennautos, das bei den internationalen studentischen Rennen der „Formula-Student“-Kategorie mitfahren soll.
Etwa 15 Rennsportinteressierte sind neu dabei, nachdem die studentische Motorsport-Gruppe zu Semesterbeginn unter den Erstsemestern auf sich aufmerksam machte. So bauten sich die älteren Studierenden von BRS Motorsport in den Einführungswochen gerne mit ihrem Rennwagen vor der Mensa auf und erzählten in den Erstsemesterveranstaltungen von sich. Zum Grundverständnis des Motorsport-Teams gehört es, dass es offen ist für Studierende aller Fachrichtungen. Haben die neuen Teammitglieder sich mithilfe der Vorträge einen Überblick verschafft, steht für sie die Entscheidung für eine der Arbeitsgruppen an. Die Arbeitsgruppe „Electrics“ etwa beschäftigt sich mit Elektromotoren, Steuergeräten und Kabelbäumen. Um Öffentlichkeitsarbeit und Sponsorenkommunikation geht es in der Marketing-Arbeitsgruppe, die auch für den Business-Plan verantwortlich ist, der bei den „Formula-Student“-Wettbewerben vorzulegen ist. Weitere Unter-Teams befassen sich mit der Mechanik, der Software und der Fahrdynamik.
Anfang November stand ein gemeinsamer Testtermin mit dem befreundeten Team von der RWTH Aachen an. Der aktuelle Rennwagen G22e „Mia“ wurde noch einmal ausgiebig auf einer kurvenreichen Strecke gefordert und speziell das Energiemanagement und aerodynamische Verhalten geprüft. Der Technische Leiter Jan Behrendt zeigte sich zufrieden: „Mia erwies sich, wie den Rest der Saison auch, als zuverlässig. Eine tolle Stimmung und gutes Wetter rundeten den Testtag in Aachen ab.“
Das Modell G22e „Mia“ wird in der kommenden Saison nicht mehr dabei sein, trotz starker Performance und herausragender Zuverlässigkeit bei den internationalen Rennen des Jahres 2022. Der mit vier Elektromotoren ausgestattete und mit vielen Neuerungen versehene Renner dient als Blaupause für das neue Modell, das die Studierenden in den nächsten Monaten bauen werden und das im Frühsommer bereit sein muss.
Ging es auf der Teststrecke um die inneren Werte des Elektro-Rennwagens, so stand der Teamzusammenhalt im Mittelpunkt eines Wochenend-Seminars, das ein Kernteam im November in Schönecken (Eifel) miteinander verbracht hat. Neben Projektmanagement und Leitungskompetenzen arbeiteten die Studierenden zusammen mit Faculty Advisor Professor Dirk Reith an den Teamstrukturen. Tiefgreifende Änderungen standen nicht zur Debatte, aber das Team besprach Optimierungen bei der Infrastruktur, der Kommunikation und den Verantwortlichkeiten. Aber auch gemeinsames Kochen und Singen am Lagerfeuer kamen nicht zu kurz.
Von den Werbeaktionen über die Vorträge und Seminare bis hin zum Bau des Rennwagens: Das Projekt „Motorsport“ wird, auch wenn es an der Hochschule angesiedelt ist, getragen vom außerunterrichtlichen Engagement und der Selbstorganisation der Studierenden. Sie bestimmen als Team, wie sie an die selbst gestellten Aufgaben herangehen, und sind zugleich die Instruktoren in eigener Sache. Dass erfahrene Teamangehörige ihr Wissen an die Neumitglieder weitergeben ist entscheidend dafür, um über Jahre hinweg in der ersten Liga der studentischen Wettbewerbe mitfahren zu können. Eine Schlüsselrolle hat dabei die von Professor Dirk Reith im Jahr 2016 ins Leben gerufene „Race Academy“. Die Akademie bildet den formalen Rahmen für Weitergabe von Wissen von erfahrenen Studierenden an neue Teammitglieder. Denn der Erfolg eines Formula-Student-Teams ist nicht denkbar ohne die Ansammlung einer erheblichen Anzahl aktiver Expertinnen und Experten. „Peer Teaching“ ist, in der Sprache der Wissenschaft, das Stichwort.
BRS Motorsport hat sich damit ein Niveau an Anspruch und Eigenverantwortung erarbeitet, das in der Hochschullandschaft beispielgebend ist. Derart gewappnet, kann das Team mit Elan an die Konstruktion des neuen Rennwagens gehen.
„Es ist immer motivierend, auf ein fahrendes Auto hinzuarbeiten“, sagt Elektrik-Subteamleiter Tobias Mußmann. „Dementsprechend laufen die Vorbereitungen für nächstes Jahr schon auf Hochtouren. Insbesondere die langfristigen Neuentwicklungen, wie aktuell laufend am Elektromotor, werden hierbei sehr spannend.“
Never stop: BRS Motorsport
Kontakt
Dirk Reith
Mathematik, Physik und Simulationsanwendungen (Forschungsprofessur), Direktor des TREE-Instituts, Präsidialbeauftragter - Institutionelle Forschungskooperationen, Faculty Advisor - BRS Motorsport (Formula Student)
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