Professor Michael Sauer diskutiert auf Metropolis-Konferenz über faire Arbeitsmigration

Mit anderen Panelisten aus Ecuador, Vietnam und Kosovo sowie aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) reflektierte er über die Möglichkeiten für einen Paradigmenwandel in der Zuwanderungspolitik und -praxis.

Der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung benannte Paradigmenwandel zielt auf eine aktive Migrationspolitik, mit deren Hilfe Migration vorausschauend und realistisch gestaltet werden soll, um irreguläre Migration zu reduzieren und reguläre Migration zu ermöglichen.

Forschungsprojekt "Nachhaltige Arbeitsmigration"

Die Forschenden um Professor Sauer haben in dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Arbeitsmigration“ der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine Konzeption zu Erfassung, Bewertung und Begleitung von Nachhaltigkeit in Arbeitsmigrationsprogrammen entworfen und anhand dreier Praxisbeispiele in Georgien, Kosovo und Vietnam getestet. Alle untersuchten Formen von gesteuerter Arbeitsmarktmigration tragen zu nachhaltiger Entwicklung bei, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß. In allen drei Praxisbeispielen haben die Forschenden darüber hinaus Potentiale für die Weiterentwicklung von gesteuerter Arbeitsmigration identifiziert und diese in konkrete Handlungsempfehlungen übertragen. Ein essentieller Aspekt ist es demzufolge, Maßnahmen in längerfristigen Migrationszyklen anzulegen und zu begleiten sowie die soziale Dimension von Kosten und Nutzen in Herkunfts- und Zielländern stärker zu berücksichtigen. Aus Sicht der Forschenden steht eine stärkere Verzahnung von Arbeitsmigration, Bildung und Wissenstransfer auf einer partnerschaftlichen Basis, wie dies zum Beispiel in Pilotprojekten von sogenannten „Transnationalen Berufsbildungspartnerschaften“ angelegt ist, im Zentrum einer nachhaltig gestalteten Arbeitsmigration.