SMart OptOelectronic swiTcH (SMOOTH) - Intelligenter Sicherheitsschalter für Produktionsmaschinen
Forschungsprojekt im Überblick
Fachbereiche und Institute
Zeitraum
01.09.2010 to 31.10.2011
Projektbeschreibung
Beim Maschinenbau ereignen sich immer wieder schwere Unfälle in Form von abgerissenen Fingern, weil häufig entgegen der Unfallverhütungsvorschriften bei der Arbeit an Ständerbohrmaschinen Kevlar-Handschuhe getragen werden.
Die Forschungsgruppe um Prof. Nobert Jung hat ein berührungslos arbeitendes Hauterkennungs-Sensorsystem als ergänzende Schutzeinrichtung an Kreissägen entwickelt. Dieser Sensor erkennt die "spektrale Signatur" eines Materials, kann also Haut vom Material der Sicherheitshandschuhe und verschiedenen Werkstoffen von einander unterscheiden.
Von der Berufsgenossenschaft Metall in Stuttgart kam die Anregung, eine geeignete Anpassung des vorhandenen Sensorsystems für die Absicherung an Ständerbohrmaschinen vorzunehmen.In der Folge wurde der Prototyp entwickelt, der nun, gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), in Kooperation mit der K.A. Schmersal GmbH in Wuppertal zum Serienprodukt weiterentwickelt werden soll.
Das Schutzsensorsystem beinhaltet eine Anlaufsperre: Die Maschine kann nicht mit Handschuhen gestartet werden, sonst erfolgt ein optisches Warnsignal.Die Optoelektronik wurde in einen konventionellen zweipoligen Taster eingebaut. Dabei wird einer der Kontakte erst nach Erkennung eines Fingers durch den Mikroprozessor geschaltet. Mehrere Ständerbohrmaschinen wurden dann derart umgerüstet und die ein- oder zweistufigen elektromechanischen Schalter durch diesen neuartigen Taster mit einer entsprechenden Schützkombination ersetzt. Gleichzeitig wurde ein zusätzlicher elektromechanischer Stopptaster, der die Schütze direkt ansteuert, eingebaut.Seit Sommer 2008 betreibt die Forschungsgruppe eine Feldstudie mit Prototypen des neuen Sensorsystems an drei Ständerbohrmaschinen, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsschutz (IFA) umgerüstet wurden.