Bundestagssimulator in Politik-Vorlesung

Als sachkundige Beobachterin war Dr. Lale Akgün mit von der Partie, die nicht nur Senior Researcher am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist, sondern auch ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags.

Die Idee zum Bundestagssimulator hatte Prof. Dr. Hektor Haarkötter, der das Fachgebiet Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt "Politische Kommunikation" lehrt. Die Studierenden wurden nach dem Stimmschlüssel des aktuellen Deutschen Bundestags in Fraktionen eingeteilt, auf persönliche politische Präferenzen konnte dabei keine Rücksicht genommen werden. Zur Diskussion stand ein fiktiver Antrag der Regierungskoalition zur Verbesserung der Lebenssituation von Studierenden.

Die Fraktionen erhielten entsprechend ihrem Stimmanteil Redezeit eingeräumt, und dann wurde heftig diskutiert. Anschließend erzählte Dr. Lale Akgün von ihrer Zeit im Deutschen Bundestag und wie sie ihre eigenen Reden und die ihrer Politkollegen gefunden hat. Überrascht war sie vom hohen diskursiven Niveau der Sozialpolitik-Studenten in Sankt Augustin: „Ich fand toll, wie gut einige der Studierenden ihre Redebeiträge vorbereitet hatten und wie stark sie sie präsentiert haben“.

Theorie und Praxis

Die Verbindung von Theorie und Praxis stand im Mittelpunkt dieser etwas anderen Lehrveranstaltung mit dem „Bundestagssimulator“, erklärt Professor Haarkötter. „Ich wollte nicht nur über politische Kommunikation mit den Studierenden reden, sondern ich wollte ihnen ein Gefühl dafür vermitteln, wie es ist, tatsächlich selbst politisch zu kommunizieren“. Starthilfe brauchten die Studierenden des Studiengangs Sozialpolitik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg dafür nur bedingt: Einige der Kommilitonen bringen bereits politische Erfahrungen mit und sind in Parteien, Nicht-Regierungsorganisationen oder in der Gewerkschaft aktiv.