Nicht-visuelle Lichtwirkungen (NiviL)
Forschungsprojekt im Überblick
Fachbereiche und Institute
Förderungsart
Zeitraum
01.07.2015 to 31.01.2017
Projektbeschreibung
Die Förderinitiative „Intelligente Beleuchtung“ des BMBF wird von der technischen Universität Berlin mit einem Projektvolumen von 4,7 Mio. € koordiniert. Die Projektlaufzeit erstreckt sich über ca. drei Jahre und wird von folgenden Projektpartnern bearbeitet: Technische Universität Berlin, neurologische Klinik am Klinikum Fürth, technische Universität Dresden, Eberhard Karls Universität Tübingen und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, vertreten durch Herrn Prof. Dr. Robert Scholl, arbeitet zusammen mit der neurologischen Klinik am Klinikum Fürth, vertreten durch Herrn Prof. Dr. med. Christian Maihöfner, im Teilprojekt: „NICHT-VISUELLE EFFEKTE VON BLAUEM LICHT: PLASTIZITÄT DER SOMATOSENSORIK UND NOZIZEPTION“.
Das Projekt beinhaltet die Untersuchung von nicht-visuellen Effekten von Lichtexpositionen auf die Somatosensorik (Sensorisches System der Nerven) und Nozizeption (Wahrnehmung von Schmerz). Ziel dieser Untersuchung sind weitergehende Erkenntnisse über eine positive Wirkung von Lichtexposition mit blauem Licht auf den Krankheitsverlauf bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen. Als Vertreter eines Krankheitsbildes neuropathischer Schmerzen wird das Complex Regionale Schmerzsyndrom (CRPS) untersucht.
Publizierte Arbeiten der letzten Zeit weisen nach, dass spezifische Ionenkanäle dass schmerzleitenden Systems durch die Exposition mit Licht insbesondere blauem Licht nachhaltig modelliert werden können. Der Nachweis dieser Aspekte im humanen System wäre von großer Bedeutung für den Einsatz von Lichttherapie bei Erkrankungen des somatosensorischen Systems, insbesondere Nervenschmerzen.
Innerhalb des Projektes soll mit der Quantitativ Sensorischen Tastung (QST) die differentielle Modulation der somatosensorischen Funktion bei Exposition mit blauem Licht (Verum) und rotem Licht (Kontrolle) untersucht werden. Die QST- Untersuchung beinhaltet eine detaillierte Messung von mechanischen und thermischen Sinnesschwellen, welche Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der jeweiligen Exposition zulässt.
Zur Untersuchung werden Patienten am Unterarm mit rotem oder blauem Licht exponiert, die dazu notwendigen Lichtquellen, in der Form einer Bandage, werden von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelt und angefertigt. Die Anforderungen an die Bandagen resultieren aus unterschiedlichen Perspektiven. Es gilt einerseits die technischen Anforderungen wie Beispielweise die Lichtintensität oder die spektrale Zusammensetzung der Lichtquelle zu bedienen, andererseits sind die Anforderungen der Patienten wie Beispielsweise Tragekomfort, Wärmeentwicklung oder die Handhabung der Bandage beim an- und. Ablegen der Bandagen zu berücksichtigen. Die ersten Prototypen wurden mittels aktuelle LED Technology entworfen, so dass die technischen Anforderungen bestmöglich bedient werden können. Inwieweit die Zufriedenheit der Probanden erzielt werden kann, werden die ersten Untersuchen mit dem Probanden zeigen.
Gesamtförderung durch BMBF: 4,7 Mio €
Ergebnisse
Veröffentlichung auf der Konferenz Licht und Gesundheit Oktober 2016:
- Christian Maihöfner, Max Florian Bartels, Marco Schröter, Robert Scholl: Effekte von blauem Licht auf Somatosensorik und neuropathischen Schmerz. Klinik für Neurologie, Klinikum Fürth, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Sankt Augustin 2016