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Team von BRS Motorsport wieder im Rennen
Auf einmal musste alles ganz schnell gehen: Monatelang hatte das BRS-Motorsport-Team der Hochschule Bonn-Rhein (H-BRS) pandemiebedingt nicht an dem aktuellen Rennwagen weiterarbeiten können. Vor dem ersten Großereignis des Sommers, der Formula Student Netherlands, galt es für die Studierenden von BRS Motorsport, ihren neuen Elektro-Rennwagen in Windeseile auf das internationale Rennen vorzubereiten.
Studierendenteams aus ganz Europa trafen sich vom 4. bis 9. Juli 2021 am TT Circuit Assen in den Niederlanden, um ihre Rennautos in mehreren statischen und dynamischen Disziplinen gegeneinander antreten zu lassen. Der Wettbewerb war unterteilt in eine Verbrenner- und eine Elektroklasse, jeweils knapp 30 Teams waren dafür an die traditionsreiche Motorsport-Rennstrecke gekommen.
Die Studierenden der H-BRS gingen mit dem Elektro-Rennwagen G21e, Spitzname „Luna“, an den Start. Luna zeichnet sich durch viele Neuerungen, insbesondere in den elektrischen Systemen, aus. So speist der selbst entwickelte Akku neben dem 600-Volt-Antriebsstrang ein 24-Volt-Bordstromnetz, auf dem selbst entwickelte und gefertigte Steuergeräte laufen. Ein aufwendiges Dämpfersystem stellt in Kombination mit einem erweiterten aerodynamischen Paket sicher, dass ihre 10-Zoll-Schmiederäder immer die optimale Traktion haben.
Die Regularien der Formula Student Netherlands sehen vor, dass jeder Rennwagen sowohl auf der Rennstrecke bei dynamischen Aufgaben als auch in den sogenannten statischen Disziplinen seine Leistungsfähigkeit zeigen muss. Die dynamischen Disziplinen bestehen aus einem Beschleunigungsrennen (Acceleration), einem Querbeschleunigungs-Test (Skid Pad), einem Handling-Parcours (Autocross), und einer Langstreckenprüfung (Endurance). Bevor ein Fahrzeug auf der Strecke fahren darf, muss es allerdings mehrere technische Abnahmen bestehen, die die Sicherheit der Fahrer und der restlichen Teilnehmer sicherstellen. Hierbei taten sich dieses Jahr viele der elektrischen Teams schwer. Von 30 Fahrzeugen schafften es nur elf nach bestandener technischer Abnahme, in einer dynamischen Disziplin anzutreten.
Das Team des BRS Motorsport war eines davon, trat aber aus Zeitgründen nur bei dem Beschleunigungsrennen und der Langstreckenprüfung an. Bei der Beschleunigung wurde der einzige Versuch der Sankt Augustiner Studierenden wegen Problemen mit der Leistungsmessung als ungültig gewertet. Die elektrischen Fahrzeuge der Formula Student sind auf 80 Kilowatt Leistung begrenzt, was bei dem geringen Gewicht der Rennwagen und der Übersetzung immer noch für Beschleunigungszeiten von unter drei Sekunden von null auf hundert Kilometer pro Stunde reicht.
Im Langstreckenrennen fiel der Rennwagen aus Sankt Augustin leider nach etwa einem Drittel der Strecke mit Batterieproblemen aus. Insgesamt beendeten nur vier Teams diese Disziplin erfolgreich, beim Skid Pad waren es sogar nur drei. Hier machte sich die sehr knappe Vorbereitungszeit bemerkbar, die alle Teams pandemiebedingt hatten.
„Insgesamt sind wir stolz, auch wenn wir nicht an unseren Erfolg von 2019 anknüpfen konnten, unter den wenigen Teams zu sein, die die technische Abnahme gemeistert haben und in dynamischen Disziplinen angetreten sind“, sagt Vorstand Dennis Günther.
In den statischen Disziplinen konnte demgegenüber der BRS Motorsport glänzen. Hier bestanden die Aufgaben für die Studierenden darin, eine ingenieurstechnische Verteidigung der Konstruktion zu bestehen, ein fiktives Geschäftsmodell und eine komplette Kosten-Leistungs-Rechnung mit zusätzlichen Anwendungsaufgaben vorzustellen. Überzeugen konnte insbesondere das Geschäftsmodell: Hier erarbeiteten sich die Sankt Augustiner Studierenden 70 von 75 Punkten. Bei der Kostenrechnung waren es 92,56 von 100 Punkten und im Engineering Design reichte es für 100 von 150 Punkten. Insgesamt erreichte das Motorsportteam der H-BRS den 9. Platz. Den ersten Platz sicherte sich das Team „Elbflorace“ der TU Dresden.
„Für das Team der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg geht es jetzt wieder zurück an die Arbeit. Nachdem Luna schon ihr Potential zeigen konnte, geht es jetzt darum, die Zuverlässigkeit des Rennwagens zu verbessern, um auf den späteren Events dieses Jahres punkten zu können. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Unterstützern“, sagt Günther.
Kontakt
Dirk Reith
Mathematik, Physik und Simulationsanwendungen (Forschungsprofessur), Direktor des TREE-Instituts, Präsidialbeauftragter - Institutionelle Forschungskooperationen, Faculty Advisor - BRS Motorsport (Formula Student)
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