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Mathias Valdenegro, Autonome Systeme
Für Mathias Valdenegro ist ein Kindheitstraum wahr geworden. Von Science-Fiction-Filmen wie Star Wars, Transformers und Robocop inspiriert, schwärmte der aus Chile stammende Absolvent der H-BRS schon als kleiner Junge davon, einmal mit Robotern zu arbeiten. Vor allem die Tatsache, „dass Roboter Dinge tun können, zu denen Menschen nie imstande wären“, ist für den 31-jährigen eine ungeheure Motivation gewesen. Die ferngesteuerten Roboter etwa, die das nach der Reaktorkatastrophe radioaktiv verstrahlte Fukushima untersucht haben, sind für ihn ein Meilenstein der Technik: „Roboter können einfach Jobs erledigen, die für uns Menschen zu gefährlich sind. Und das ist genau der Bereich, den ich mit meiner Forschung voranbringen will.“
Schon als Schüler las er gern Forschungsberichte und Bücher über die Komplexität von Robotern. Und so suchte er mit dem Schulabschluss in der Tasche nach einem entsprechenden Studium und schrieb sich schließlich in den Master-Studiengang „Autonome Systeme“ der H-BRS ein. Er hatte herausgefunden, dass die Uni technisch gut ausgestattet und mit vielen Kooperationen und Studierenden aus aller Welt sehr international aufgestellt ist. So kam er im September 2012 nach Deutschland. Vor allem das Arbeiten mit den hochschuleigenen Robotern, den sogenannten „Kuka YouBots“ und „Care-O-Bots“, hätten ihm die Denkweise und nötigen Fähigkeiten eines Roboterforschers näher gebracht. „Das alles geschah außerdem in einer sehr freundlichen Atmosphäre mit direktem Kontakt zu den Professoren und Dozenten.“ Die Verantwortlichen an der Uni hätten jederzeit ein offenes Ohr für die Studierenden gehabt.
Nach seinem Abschluss entschied Valdenegro, für die Doktorarbeit an eine schottische Partneruniversität der H-BRS zu wechseln, wo er in einem EU-Projekt „Robocademy Initial Training Network (ITN)“ mit an der Entwicklung und Verbesserung von Unterwasser-Robotern forschte. (Inzwischen hat Valdenegro mit seinem PhD-Projekt aufgrund deutlich besserer Forschungsbedingungen an die Jacobs University in Bremen gewechselt.) In Ozeanen oder Seen müssen die Maschinen ganz anderen Ansprüchen genügen als etwa zu Lande oder in der Luft: „Unter Wasser besteht oft nur geringe Sicht und die Navigation gestaltet sich ungleich schwerer“, so Valdenegro. Bislang könnten die meisten Roboter, mit denen er arbeitet, nur die Umgebung beobachten. Schon bald aber werden die ersten mit einem bewegbaren Arm getestet. Damit können sie dann auch die Umgebung aktiv verändern. „Zum Beispiel Unterwasserventile öffnen und schließen oder interessante Gegenstände am Meeresgrund auflesen“. Auch unter Wasser sollen Roboter dann Jobs erledigen, die für den Menschen unmöglich sind. Wie das Beispiel von Fukushima, das an der Meeresküste liegt, erneut zeigt: Auch dort dringen Unterwasserroboter in Bereiche vor, die für Menschen zu gesundheitsschädlich wären.
Text: Marius J. Franke
Aktualisierungen 2017 durch das mni-Management eingearbeitet.
Marius J. Franke studiert an unserer Hochschule Technikjournalismus. Er verfasste dieses Porträt im Rahmen eines Wahlkurses (Porträtschreiben am Beispiel von H-BRS-Alumni) im Wintersemenster 2015/2016.