Kommunikation und Marketing
Hochschule entwickelt System zur Erkennung von Explosivstoffen
Wenn Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter zu einem Einsatz gerufen werden, zählt meist jede Sekunde. Nicht selten ist die Entscheidung, etwa eine brennende Werkstatt zu betreten, um eine vermisste Person zu suchen, mit einem hohen Risiko verbunden, zum Beispiel wenn dort unbekannte Substanzen aufgefunden werden. Harmloses Pulver oder Explosivstoff? Die richtige Einschätzung muss schnell und fundiert getroffen werden, um Gefahren sowohl für die sogenannten First Responder wie Betroffene und Bevölkerung zu minimieren. Ein Forschungsteam der H-BRS arbeitet an einer Minimierung dieses Risikos. Die Wissenschaftler des Instituts für Sicherheitsforschung (ISF) entwickeln ein Gerät, mit dem es in Zukunft möglich sein soll, eine Probe zu entnehmen und einschätzen zu können, ob eine Substanz explosiv sein kann oder nicht.
Konkret sollen vor allem sogenannte First Responder von dieser technischen Lösung profitieren. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Einheiten der Feuerwehr oder von örtlichen Hilfsorganisationen, die zumeist bei Notfällen als Erste vor Ort sind: „Unser Ziel ist es, Einsatzkräfte ohne besondere Ausbildung oder Vorkenntnisse in die Lage zu versetzen, in einer Einsatzsituation schnell eine fundierte Risikoeinschätzung vornehmen zu können“, sagt Professor Peter Kaul, Leiter des Projekts TeamUP an der H-BRS. Bis zum Projekteende in drei Jahren wollen die Forscherinnen und Forscher einen praxistauglichen Prototyp entwickeln und ihn in Zusammenarbeit mit Einsatzkräften in Übungsszenarien testen.
Mit der H-BRS arbeiten 22 weitere europäische Partner im Projekt an aufeinander abgestimmten Lösungen für den Umgang mit CBRN-E-Szenarien. Neben der Entwicklung technischer Systeme zur Erkennung und Überwachung von Gefahrenstoffen soll auch Technik zur Überwachung des Gesundheitszustandes von Einsatzkräften entwickelt und getestet werden. Darüber hinaus wird TeamUP verbesserte Verfahren zur Einschätzung der Schwere von Verletzungen und zur Dekontamination von Personen sowie zur digitalen Vernetzung und Koordination von Einsatzplanung und Durchführung entwickeln. Zudem möchte das Projektteam dazu beitragen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und unsere Gesellschaft resilienter zu machen.
Kofinanziert von der Europäischen Union
TeamUP wird von der Europäischen Union unter der Projektnummer 101121167 gefördert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für die Forschung (REA) wider. Weder die Europäische Union noch die bewilligende Behörde können für diese verantwortlich gemacht werden.
Kontakt
Peter-Michael Kaul
Professor für Physik, Statistik und Messtechnik, Inhaber einer Forschungsprofessur, Gründungsdirektor des Instituts für Sicherheitsforschung, Hochschulrat, Mitglied der Forschungskommission der H-BRS
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