Professor Rudolf Berrendorf für 25 Jahre im Dienst geehrt

Lasten verteilen

Nach seinem Informatikstudium an der RWTH Aachen arbeitete Berrendorf 12 Jahre am Zentralinstitut für Angewandte Mathematik (dem heutigen Jülich Supercomputing Centre) im Forschungszentrum Jülich. Dort forschte er im Bereich Programmentwicklung und -optimierung für parallele Systeme im Anwendungsgebiet des High Performance Computing (HPC). Basierend auf diesen Arbeiten wurde er an der RWTH Aachen promoviert; Thema seiner Dissertation war die Lastverteilung von Arbeitspaketen auf großen Parallelrechnern. Während seiner Jülicher Zeit war er längere Zeit Gastwissenschaftler an der University of Colorado at Boulder und am Argonne National Laboratory (beide USA).

Zusammen arbeiten

Im Jahr 2000 nahm er einen Ruf auf eine Professur an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an. Seine Lehr- und Forschungsgebiete hängen seitdem auch weiterhin mit Themen zusammen, die mit den speziellen Anforderungen des effizienten Einsatzes von großen Parallelrechnern zusammenhängen. Zum Themenspektrum gehören neben Fragestellungen zur Lastverteilung etwa die Nutzung von Datenspeichermöglichkeiten mit unterschiedlichen Leistungscharakteristika, die effiziente Speicherung und parallele Verarbeitung sehr großer, dünn besetzter Matrizen, aber auch die besonderen Anforderungen im Betrieb solcher großen Rechner. Durch den Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz, die erst in der heutigen Anwendungsform durch die Nutzung von Parallelrechnern möglich geworden sind, ist in den letzten Jahren ein weiteres Anwendungsgebiet dazugekommen, in dem entsprechende Fragestellungen ebenfalls auftreten. Mit dem WR-Cluster (WR = Wissenschaftliches Rechen), einem Rechnerverbund von circa 80 sehr leistungsfähigen Rechnern, stellt Berrendorf auch anderen Forscherinnen und Forschern der Hochschule große Rechenkapazitäten zur Verfügung, die von Arbeitsgruppen und einzelnen Professorinnen und Professoren der Hochschule rege genutzt werden.

Studienanfänger mitnehmen

Ein besonderes Anliegen in der Lehre ist Berrendorf die Studieneingangsphase, in der er seit Antritt seiner Professur eine Erstsemesterveranstaltung zum Einstieg in die Programmierung hält. Über die Jahre hat er mehrere methodische Ansätze untersucht, den speziellen, oft auch nicht-fachlich bedingten Herausforderungen der Studieneingangsphase zu begegnen.

Seine wissenschaftlichen Beiträge sind in über 40 Artikeln veröffentlicht. Insgesamt vier Mal erhielt er, teilweise zusammen mit Mitautoren, einen Best Paper Award für exzellente Konferenzbeiträge. Er hielt Keynotes und Vorträge auf internationalen Konferenzen, bei Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Berrendorf ist zudem Fellow und Mitglied in Advisory Panels.

Gemeinsam gestalten

Der Professor engagiert sich seit vielen Jahren in den Selbstverwaltungsorganen der Hochschule. So war er zehn Jahre im Senat als professorales Mitglied vertreten, insgesamt 21 Jahre im Fachbereichsrat des Fachbereichs Informatik (davon circa sechs Jahre als Vorsitzender), war Mitglied einer Präsidiumskommission, acht Jahre Vorsitzender des Prüfungsausschusses Master Informatik, arbeitete in den entsprechenden Gremien an der Konzipierung von Hochschul- und Fachbereichsentwicklungsplänen mit und war Mitglied und teilweise Vorsitzender zahlreicher Kommissionen.