Fachbereich Informatik
Prof. Knolle mit 23 Studierenden auf der DOAG
Vom 21. bis 24. November 2017 fand im NürnbergConvention Center (NCC) die 30. Konferenz + Ausstellung der DOAG (Deutsche ORACLE-Anwendergruppe e. V.) statt. Bereits zum fünften mal in Folge reiste Prof. Dr. Harm Knolle auch dieses Jahr wieder zusammen mit einer Gruppe von 23 Studierenden das Fachbereichs Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg nach Nürnberg. Im Fokus der Exkursion stand neben Vorträgen zu aktuellen Themen und Fragestellungen der praktischen und angewandten Informatik insbesondere auch die Möglichkeit, persönliche Kontakte im entsprechenden Unternehmensumfeld zu knüpfen.
Auftakt
Das 2005 eröffnete NCC ist ein vierstöckiges Kongresszentrum, das über 19 Säle und Räume für Vorträge zur Verfügung stellt. Auf der Konferenz waren sowohl nationale als auch internationale Unternehmen vertreten, die sich nicht nur mit Geschäftspartnern trafen, sondern sehr engagiert auch die Möglichkeit nutzten, mit uns Studierenden Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen. Die nächsten 5 Tage gehörten wir in unseren Team-Shirts auch äußerlich zur DOAG-Crew, sozusagen als Gegenleistung für die von der NextGen-Community der DOAG ermöglichte kostenfreie Teilnahme an der Konferenz einschließlich aller Begleitveranstaltungen. Unsere Aufgaben bestanden u.a. darin, die Konferenztaschen zu packen, den Einlass zu kontrollieren und die Referenten in den zahlreichen Seminarräumen zu betreuen.
Keynotes
An jedem der Konferenztage wurden spezielle Keynotes gehalten, die insbesondere auch über den Tellerrand der Informationstechnologie hinausgingen. So befasste sich die erste Keynote mit dem Einfluss von Innovationen auf unsere sich digitalisierende Welt. Quintessenz des Vortrags war, dass man in Führungspositionen durchaus auch gewollt Krisen im eigenen Unternehmen hervorrufen sollte, um sich dadurch zu zwingen, neue Wege zu gehen und somit am Puls der Zeit zu bleiben.
Die Kernthese der Keynote mit dem Titel „Digitaler Darwinismus“ war, dass sofern genügend Zeit gegeben ist, alles automatisierbare auch automatisiert werde und alles digitalisierbare auch digitalisiert werde. Hierbei wurde prognostiziert, dass durch die Digitalisierung der menschliche Druck auf die Umwelt automatisch zurückgehen würde, da ein nicht unbeträchtlicher Teil dieses Drucks durch ineffiziente Ressourcennutzung entstehen würde.
Die letzte Keynote mit dem Titel „Der Unterschied zwischen Fehlern und Versagen“ thematisierte insbesondere zwischenmenschliche Fragestellungen. So wurden im Laufe des Vortrags zwei dramatische Situationen in der Fluggeschichte miteinander verglichen. Das Fazit war, dass man nur mit größtmöglicher Transparenz und einer offenen Fehlerkultur die bestmögliche Sicherheit für Passagiere erreichen könne. Dies sei auch auf andere leitende Positionen übertragbar, denn auch Manager können von erfahrenen Piloten lernen und so die Entscheidungs- und Führungskompetenzen ihrer Mitarbeiter nachhaltig verbessern.
Ausgewählte Vorträge
Den Besuchern boten sich täglich über 150 Vorträge. So handelte der Vortrag „Verschlüsselung ist leicht, Schlüsselmanagement nicht“ von den Erfahrungen der Allianz SE, die ihre Datenbank seit einem Jahr verschlüsselt. Bei der Verschlüsselung ist das Management der Schlüssel offenbar ein sehr großes Problem. Auf der einen Seite möchte man die Schlüssel am besten zentral speichern, um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten, aber auf der anderen Seite würde ein Ausfall dieses Servers zum Ausfall des gesamten Dienstes führen. Der Hersteller Oracle bietet das Produkt Key Vault als Schlüsselmanagement-Lösung an. Eine besonders hohe Verfügbarkeit lässt sich anhand der Synchronisation mehrerer Server untereinander garantieren. Auch stellen Verbindungsabbrüche von der Datenbank zum Key Vault Server kein großes Problem dar, da die Datenbank die Keys in einem Cache speichert.
Auch unsere Hochschule hatte einen großen Auftritt im NCC: Der Informatikstudent Burak Bagci stellte zusammen mit Prof. Dr. Harm Knolle im Vortrag „Apple's Swift trifft Oracle's Datenbank - Yes we can!" eine Möglichkeit vor, von Swift-Anwendungen aus auf Oracle-Datenbanken zugreifen zu können. Im recht interaktiven Vortrag wurden zunächst die Besonderheiten der Programmiersprache Swift kurz vorgestellt. In praktischen Demos wurde dann verdeutlicht, wie eine einfache Kopplung dieser doch recht unterschiedlichen und konkurrierenden Welten von Oracle und Apple über einen speziell entwickelten Wrapper funktionieren kann. Etwas stolz waren wir schon, dass der Beitrag unserer Hochschule zu der vom Programmkomitee ausgewählten Hälfte der über 900 eingereichten Konferenzbeiträge gehörte.
Rahmenprogramm
Am letzten Tag der Konferenz bot die DOAG in Kooperation mit Unternehmen zahlreiche ganztägige Schulungen und Workshops zu speziellen Themen an. Die übergeordneten Themen lauteten Datenbanken, Development, Business Intelligence, Cloud, Methoden und Soft Skills.
Während der Konferenz haben über 50 Aussteller ihr Unternehmen, ihre Produkte sowie ihre Dienstleistungen ausgestellt. Viele der Studierenden haben die Gelegenheit genutzt, die anwesenden Unternehmen kennenzulernen und kamen so sehr schnell auch in persönliche Gespräche nicht nur mit technischen Mitarbeitern, sondern auch mit den zahlreich anwesenden Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern.
Ein besonderes Event war jedoch das eigens für die anwesenden Studierenden veranstaltete Speed-Dating. Organisiert wurde es von der NextGen-Community der DOAG. Dazu trafen jeweils zwei bis vier Studierende auf die Vertreter der teilnehmenden Unternehmen und tauschten sich in lockerer Atmosphäre an Stehtischen aus. Wenn durch das Gespräch gegenseitiges Interesse geweckt wurde, boten sich ausreichend Gelegenheiten, begonnene Gespräche an den einzelnen Ständen der Unternehmen zu vertiefen.
Zusätzlich zu der DOAG Konferenz gab es auch zahlreiche Abendveranstaltungen. Die Abende verbrachte man nicht selten mit den Firmenvertretern in den Bars, Kneipen und Restaurants der Nürnberger Altstadt. Am Mittwochabend fand der Community-Abend der DOAG statt. Es wurde auf allen 4 Ebenen des NCC unterschiedliche Themenbuffets nach internationaler Küche angeboten. Der Abend bot erneut reichlich Networking-Möglichkeiten an und sogar ein kleines Tischtennis-Turnier für die Teilnehmer. Zusätzlich prägte eine Live-Band das Abendprogramm bis Mitternacht mit bekannten Cover-Songs. Im Anschluss konnte man an einer After-Show-Party im angemieteten und angesagten Nachtclub Mach1 in der Innenstadt Nürnbergs teilnehmen, wo bis tief in die Nacht getanzt wurde … zum Leidwesen einiger der Studierenden, die am nächsten Morgen doch die eine oder andere Schwierigkeit hatten, zeitig wieder auf der Konferenz zu erscheinen. Zum Abschluss der Konferenz trat am Donnerstag eine Jazz-Band auf, was für einen gebührenden Ausklang sorgte.
Fazit
Zusammenfassend muss man sagen, dass die Grundstimmung auf der Konferenz und Ausstellung recht locker und sehr angenehm war und die Abwechslung zwischen den verschiedenen Vorträgen und Ausstellern immer wieder neues Interesse wecken konnte. Es hat allen beteiligten Studierenden eine Menge Spaß bereitet, neben dem Tagungsprogramm auch einen Einblick in die Geschehnisse hinter den Kulissen einer großen Konferenz zu bekommen. An dieser Stelle möchten wir uns beim Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bedanken, die die Fahrtkosten und Organisation übernommen hat. Auch möchten wir uns bei den Sponsoren der DOAG Konferenz bedanken, die die Übernachtungskosten für die Studierenden übernommen hat. Besonders möchten wir uns bei der NextGen-Community der DOAG und dem DOAG Team bedanken, die unsere Teilnahme erst ermöglicht haben.
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