Fachbereich Informatik
Autsch! - Schmerzsimulation in Spielen
Nach ihrem Abschluss im Bachelor-Studiengang Informatik konnte Janelle Pfeifer aufbauend hierauf jetzt auch ihr Studium im Master-Studiengang Visual Computing & Games Technologie erfolgreich beenden.
In ihrer Masterarbeit mit dem Thema "Painsimulation", stellt sich Pfeifer die Frage, ob eine Kombination von visuellem, auditivem und haptischem Feedback die Schmerzen eines virtuellen Avatars in einem Computerspiel simulieren kann, ohne dem Spieler echte Schmerzen zuzufügen. Idee ist, die menschliche Wahrnehmung gezielt zu täuschen. Eine emphatische Bindung zwischen Spieler und Avatar, sowie der visuelle Kontext des Computerspiels führen dazu, dass harmloses haptisches Feedback als Schmerz interpretiert werden kann. Das Ziel von simulierten Schmerzen ist eine Erweiterung des Spielerlebnisses.
Mit dem Kooperativen First-Person-Shooter Spiel "Payday 2" als Grundlage, wurde eine Schmerzsimulation umgesetzt. Das visuelle und auditive Feedback des Spiels wurden angepasst, während haptisches Feedback durch eine haptische Weste mit 40 integrierten Vibrationsmotoren gegeben wird. Dazu kommen zwei Peltier-Geräte, die kaltes Feedback geben und an den Armen getragen werden.
In einer Studie wurde untersucht, wie effektiv die einzelnen Feedback-Elemente darin sind, Schmerzen zu simulieren und wie sie das Spielerlebnis verändern. Dabei stellt sich heraus, dass die Kombination der haptischen Weste und des kalten Feedbacks - mithilfe harmloser Stimuli - erfolgreich Schmerzen simulieren kann. Teilnehmer der Studie haben angegeben, dass das Spiel mehr Spaß macht und immersiver ist. Spieler hatten das Gefühl, sie würden vorsichtiger spielen, sind aber immer noch bereit, Risiken einzugehen, um die Ziele des Spiels zu erreichen. Eine Analyse der Spielstatistiken zeigt, dass Spieler weder besser noch schlechter spielen, wenn Schmerzen simuliert werden.
Die Betreuer der Master-Abschlussarbeit, Prof. Dr. Jan Gugenheimer von der TU Darmstadt und Prof. Dr. Ernst Kruijff von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gratulieren zu dem Erfolg und freuen sich über das spannende Thema der Thesis, welches die Grundlage für weitere Forschungsstudien liefert.
Kontakt
Ernst Kruijff
Professor für Human Computer Interaction, Co-Direktor des Instituts für Visual Computing (IVC)
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