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Fachbereich Informatik

Kompetenzziele der Spezialisierungen

Insgesamt besteht das Ziel der zahlreichen Spezialisierungsangebote darin, Absolventen neben einer soliden Basis in den Kerngebieten der Informatik die Möglichkeit zu einer Vertiefung in Bereichen speziellen Interesses zu bieten, auch im Hinblick auf eine beabsichtigte spätere berufliche oder akademische Laufbahn. (Dadurch sind Absolventen in vielen Gebieten der Informatik flexibel einsetzbar, können auf dem Arbeitsmarkt aber auch erfolgreich mit Absolventen spezialisierter „Bindestrich-Informatik“-Studiengänge konkurrieren.)

Darüber hinaus werden in den Spezialisierungen aber auch vertiefende Inhalte typischer Informatik-Fragestellungen anhand von Beispielen aus dem jeweiligen Anwendungsgebiet behandelt.

Bachelor Studiengang Informatik
  • Allgemeine Informatik
    • Vertiefung im Kernbereich der Informatik mit Überblick über Anwendungsgebiete ohne spezifische Spezialisierung auf ein Anwendungsgebiet
    • Die Studierenden …
      • haben vertiefte Kenntnisse in mathematischen, theoretischen, praktischen und technischen Grundlagen der Informatik;
      • kennen formale Konzepte und Methoden zur abstrakten Beschreibung von anwendungsunabhängigen informatischen Problemstellungen;
      • können diese anwenden und kennen deren Möglichkeiten und Grenzen;
      • verstehen grundlegende Prinzipien zum Entwurf, zur Implementierung und Bewertung von Datenstrukturen, Algorithmen und Systemen;
      • sind in der Lage, Datenstrukturen, Algorithmen und Systeme für komplexe Probleme zu entwickeln;
      • verstehen die Grundlagen von Nichtstandard-Programmierparadigmen wie logische und funktionale Programmierung, kennen entsprechende Werkzeuge und können diese anwenden.
  • Bioinformatik
    • Vertiefung in Bereichen der Informatik zur Unterstützung der biologisch/chemisch/pharmazeutischen Forschung in Industrie und Wissenschaft
    • Die Studierenden ...
      • kennen und verstehen die naturwissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen im Arbeitsbereich der "Life Science Informatics";
      • sind in der Lage, Informationen zu biologisch-/medizinischen Themengebieten mit Bezug zu Aufgaben der Informatik in der Fachliteratur zu finden und auszuwerten und im Dialog mit Wissenschaftler/inn/en der jeweiligen Fachgebiete zu diskutieren;
      • beherrschen schwerpunktmäßig die Anwendung algorithmischer Konzepte auf realitätsnahe Problemstellungen in der aktuellen bioinformatischen Forschung;
      • verfügen über Einblicke und Methodenkompetenzen auf weiteren Gebieten im Bereich der „Life Science Informatics“, wie z.B. Informatik-Anwendungen im Gesundheitswesen und biomedizinische Fragestellungen sowie generische Ansätze zur Analyse wissenschaftlicher Daten.
  • Data Science
    • Verarbeitung großer und komplexer Datenmengen („Big Data“)
    • Die Studierenden ...
      • kennen die mathematisch-theoretischen Grundlagen der Datenanalyse und können diese zielorientiert anwenden;
      • kennen und verstehen grundlegende Konzepte des maschinellen Lernens;
      • verfügen über Problemlösungskompetenz mithilfe von Methoden aus dem Bereich Data Mining;
      • verstehen Architektur und Aufbau von Datawarehouse-Systemen für das Management von großen, unstrukturierten Datenmengen.
  • Cyber-Physical Systems
    • Vernetzte programmierbare Systeme, die mithilfe von Sensoren Situationen der physikalischen Welt erfassen, diese geeignet interpretieren und mittels Aktoren direkt auf Prozesse in der realen physikalischen Welt einwirken.
    • Die Studierenden ...
      • sind in der Lage zur Konzeption, Implementierung und Validierung von programmierbaren technischen Systemen mit definierter Funktionalität;
      • können die einschlägigen Verfahren zur Erreichung des erforderlichen Maßes an Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Systeme anwenden;
      • sind befähigt zur eigenständigen Konzeption, Implementierung und Validierung von Signalverarbeitung auf programmierbaren Plattformen;
      • verstehen die grundlegenden dynamischen Zusammenhänge in mechatronischen Systemen und können die Methoden zu deren Regelung mit geeigneten Software- und Hardware-Komponenten anwenden;
      • kennen die grundsätzlichen Belastbarkeitsgrenzen und Defektmechanismen von Hardware-Komponenten sowie die typischen Fehlermechanismen in Software-Komponenten – insbesondere auch für sicherheitsrelevante technische Systeme.
  • Informationssicherheit
    • Vertiefung zur Sicherung von Informationen auf Rechen- und Kommunikationssystemen, einem der aktuell (und voraussichtlich anhaltend) wichtigsten Einsatzgebiete der Informatik
    • Die Studierenden ...
      • kennen Bedrohungen für die Informationssicherheit in Unternehmen und Institutionen sowie technische und organisatorische Maßnahmen zu ihrer Gewährleistung;
      • sind in der Lage,  Management-Methoden für den Bereich der Informationssicherheit praktisch anzuwenden;
      • kennen die Grundlagen der Netzwerksicherheit und Betriebssystemsicherheit einschließlich Plattformsicherheit und Virtualisierungstechnologien;
      • sind befähigt, Sicherheitsmaßnahmen bei der Nutzung und Konfiguration unterschiedlicher Plattformen, Kommunikationsnetze und IT-Infrastrukturen umsetzen.
      • sind vertraut mit Bedrohungen, IT-Sicherheitsprotokollen und IT-Sicherheitsmaßnahmen in Funknetzen, wie z.B. WLAN, GSM, UMTS, RFID/NFC, Bluetooth;
      • kennen die Grundlagen und sicherheitsrelevante Anwendungen von Chipkartensystemen;
      • kennen die Grundlagen und Standards der modernen Kryptographie (symmetrische und asymmetrische Verfahren einschließlich elliptischer Kurvenkryptographie) und sind vertraut mit deren Anwendung und Implementierung.
      • sind befähigt, IT-Sicherheitssysteme, Protokolle und Implementierungen auf Schwachstellen zu analysieren.
  • Komplexe Softwaresysteme
    • Vertiefung zu Konzeption, Implementierung und Evaluation von Softwaresystemen mit besonderen Ansprüchen an u.a. Funktionalität, Leistungsfähigkeit, Einsatzmöglichkeiten oder Benutzerfreundlichkeit
    • Die Studierenden ...
      • verstehen die Grundlagen der ingenieurmäßigen Programmierung transaktionsorientierter Datenbankanwendungen sowie grundlegende Mechanismen zur Integritätssicherung und der Zugriffskontrolle durch Datenbanksysteme;
      • sind in der Lage, Web-basierte Produkte unter Einsatz geeigneter Technologien und Usability-orientiert zu konzipieren, zu modularisieren  und zu realisieren; sie können bestehende Web-Systeme analysieren und bewerten und Web-Projekte verantwortlich leiten;
      • kennen prinzipielle Ansätze der Programmierung paralleler Systeme und können ein geeignetes Programmiermodell für eine gegebene Problemstellung auswählen; können selbstständig Programme in verschiedenen parallelen Programmieransätzen entwickeln;
      • kennen erweiterte Ansätze zur Auslieferung und Integration von komplexen Software-Modulen und können diese in konkreten Szenarien umsetzen.
  • Telekommunikation
    • Vertiefung zu Entwurf und Betrieb vernetzter Rechensysteme
    • Die Studierenden ...
      • kennen wesentliche Konzepte für Aufbau, Struktur und Technologien von Kommunikationsnetzen;
      • verfügen über einen grundlegenden Einblick in Kommunikationsnetze, zugehörige Aufgaben und Problemstellungen sowie der dort eingesetzten Techniken, Methoden und Verfahren;
      • verstehen die Grundkonzepte wichtiger Ende-zu-Ende-Protokolle und sind in der Lage, den Einsatz neuerer Transportprotokolle zu bewerten;
      • haben vertiefte Kenntnisse der theoretischen und praktischen Grundlagen insbesondere für aktuelle Transport- und Hochgeschwindigkeitsnetze.
  • Visual Computing
    • Vertiefung in die Methoden und Anwendungsgebiete der Medieninformatik
    • Die Studierenden ...
      • kennen und verstehen grundlegende Konzepte innerhalb der Kerngebiete der Medieninformatik wie Computergrafik, Bildverarbeitung, Hypermedia-Syteme und interaktive Umgebungen;
      • kennen Konzepte und Methoden zur effizienten Codierung von Mediendaten und können diese sowohl implementieren als auch praktisch anwenden;
      • kennen gebräuchliche Datenformate für Mediendaten und können diese im konkreten Anwendungsfall bewerten;
      • verfügen über Fertigkeiten zur nicht-linearen Organisation multimedialer Daten.
  • Wirtschaftsinformatik
    • Vertiefung im Bereich Wirtschaftsinformatik von Seiten der Informatik (im Vergleich zum eigenen Studiengang WI)
    • Die Studierenden ...
      • beherrschen Methoden zur Modellierung, Automatisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen;
      • kennen und verstehen die gängigen Modellierungsmethoden zur Beschreibung der fachlichen Inhalte betrieblicher Informations- und Kommunikationssysteme und können diese anwenden;
      • sind befähigt zur Entwicklung, zur Konfiguration, zum Einsatz, zur Wartung und zur Anpassung Betrieblicher Anwendungssysteme vor dem Hintergrund unternehmensspezifischer Randbedingungen;
      • können aktuelle Trends und neue Technologien im Bereich der Wirtschaftsinformatik identifizieren und deren Praxistauglichkeit für den Einsatz in Unternehmen kritisch hinterfragen.