Institut für Medienentwicklung und -analyse (IMEA)
Doktoranden des IMEA
Durch den digitalen Wandel steht die Medienbranchen seit vielen Jahren vor zahlreichen neuen Herausforderungen: Tageszeitungen verlieren an Auflage, klassisches Fernsehen steht in Konkurrenz zu Videoplattformen, soziale Medien schaffen Informationsblasen, Fakenews-Vorwürfe treffen Qualitätsmedien u.v.a. mehr. Gleichzeitig gibt es an deutschen Universitäten und Fachhochschulen über 200 Professuren für Kommunikationswissenschaften und verwandte Disziplinen, die mit ihren Studierenden und Mitarbeiter*innen genau diese Themen analysieren, Chancen und Risiken bewerten und Lösungsansätze erarbeiten. Dies führte zu der Frage, ob und wie der Wissensaustausch zwischen kommunikationswissenschaftlicher Forschung und der Medienpraxis stattfindet und ob es ggfs. Optimierungspotenziale gibt? Das Promotionsprojekt ordnet den Forschungsstand, untersucht die Situation zuerst mit explorativen Leitfaden-Interviews um darauf in einem weiteren Projektabschnitt quantitative Umfragen aufzubauen.
Tobias Dörnenburg hat nach einer Ausbildung zum Kommunikationselektroniker an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus (Dipl.-Journ. FH) studiert. Nach einem PR-Volontariat und vielen Jahren in der freien Wirtschaft, kam er für seinen M.Sc. in Technik- und Innovationskommunikation an die Hochschule zurück. Seit 2019 ist er als Referent für Online-Kommunikation beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) beschäftigt. Als externer Promovierender forscht er zum Wissenstransfer zwischen Kommunikationswissenschaften und Medienpraxis.
Architekturjournalismus gilt in der Wissenschaft als fachjournalistisch unerschlossenes Themenfeld. Während es zu journalistischen Genres wie Politik-, Wissenschafts- und Technikjournalismus bereits empirische Untersuchungen gibt, existieren über Architekturjournalismus wenig Erkenntnisse. Dabei spielt Architektur im gesamtgesellschaftlichen Kontext eine nicht minder wichtige Rolle als Politik und Wirtschaft. Dies wird bei Fragen der Stadtplanung und -entwicklung, neuen Wohnkonzepten und öffentlichen Bauvorhaben deutlich.
Das fachjournalistische Genre Architekturjournalismus wird im ersten Projektabschnitt mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse der Architekturberichterstattung in Zeitungen untersucht. Zudem sollen leitfadengeführte Experteninterviews mit Architekten und Journalisten die Einschätzung der Relevanz von Architekturthemen beleuchten.
Patrycja Muc hat Technikjournalismus (B.Sc.) und Technik- und Innovationskommunikation (M.Sc.) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg studiert. Seit 2015 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienentwicklung und -analyse beschäftigt. Ihr Forschungsschwerpunkt behandelt das Verhältnis von Architektur und Medien im gesamtgesellschaftlichen Kontext.