Gleichstellung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Schülerinnen entwickeln Ideen zur Verbesserung ihres Schulalltags
MINT steht für die Unterrichts- und Studienfächer beziehungsweise Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Hier sind Frauen unterrepräsentiert, deutlich mehr Männer entscheiden sich für eine Karriere in diesem Bereich. Dass es nicht mehr Ingenieurinnen oder Mathematikerinnen gibt, sei keinesfalls fehlender Begabung geschuldet, erklärt Barbara Hillen, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule: „Jungen kommen schon früh in ihrem Leben spielerisch mit Technik in Berührung. Für sie ist der Zugang zu den MINT-Fächern ganz natürlich. Mädchen werden anders sozialisiert, und das führt dazu, dass sich viele bei der Berufswahl für andere Themen interessieren. Wir bieten den Mädchen mit einem kreativen und spielerischen Zugang zur Technik neue Perspektiven“, sagt Hillen.
Bei den Hackdays konnten die Mädchen zunächst in der Gruppe Ideen entwickeln und darüber diskutieren, wie sie ihren Schulalltag mit Hilfe technischer Lösungen vereinfachen können. Danach ging es daran, diese Gedanken in die Realität umzusetzen. Unterstützt wurden sie dabei von ausgebildeten Coaches aus dem Projekt „Make Your School“ der Organisation „Wissenschaft im Dialog“. Besonders beim Programmieren war am Anfang noch viel Hilfe notwendig. Kaum eine der Schülerinnen hatte hier vorab bereits Erfahrungen gemacht. Bei der Präsentation der Ergebnisse waren diese anfänglichen Schwierigkeiten aber dann vergessen: „Ich finde es faszinierend, wie viele Informationen in einem einzigen Code enthalten sind“, sagt Schülerin Yannika, die mit ihrer Gruppe den Wasserspender Blubba entworfen hat. Dieser verkürzt die Wartezeit seiner Kundinnen und Kunden, indem er ihnen ein Lied vorspielt.
Ob sich die Mädchen nach ihrer Schulzeit für ein Studium in einem der MINT-Fächer entscheiden, steht noch in den Sternen. Das ist aber auch gar nicht entscheidend, erklärt Gesche Neusel, die das Projekt an der Hochschule betreut: „Wir möchten niemandem etwas aufzwingen. Wichtig ist nur, dass die Mädchen die Chance bekommen, sich mit technischen und naturwissenschaftlichen Themen zu beschäftigen und einen Zugang zu ihnen zu erhalten. Daraufhin können sie dann eine fundierte Entscheidung treffen“, sagt Neusel.
Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt sich bei der Abschlusspräsentation. Stolz führen die Mädchen den interessierten Besucherinnen und Besuchern hier ihre Projekte vor. Im weiteren Verlauf des Schuljahres können die Schülerinnen noch an weiteren Praxisprojekten teilnehmen, bevor im Sommer die Zertifikatsverleihung stattfindet. Dann wieder an der H-BRS.
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