Gleichstellung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Frühjahrstagung der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten NRW

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Freitag, 4. April 2025

Gleichstellungsarbeit unter Druck – Herausforderungen und Bewältigungsstrategien in politischen Krisenzeiten

Bei der Frühjahrstagung der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten NRW am 27. März 2025 in Sankt Augustin diskutierten rund 60 Teilnehmende Strategien zum Umgang mit zunehmenden Widerständen gegen Gleichstellung an Hochschulen, insbesondere in politisch herausfordernden Zeiten. Die Veranstaltung bot praxisnahe Impulse und betonte die Bedeutung gemeinsamer Verantwortung und Vernetzung, um Gleichstellungsarbeit wirkungsvoll fortzuführen.

Am 27. März 2025 fand in Sankt Augustin die Frühjahrstagung der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKof) Nordrhein-Westfalens mit anschließender Mitgliederversammlung statt. Gastgeberinnen der Veranstaltung waren die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Universität Bonn. Insgesamt nahmen 60 Gleichstellungsbeauftragte von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Universitätsklinika in NRW teil.

Das zentrale Thema der Tagung lautete: "Gleichstellungsarbeit unter Druck – Herausforderungen und Bewältigungsstrategien in politischen Krisenzeiten". Weltweit ist ein zunehmender Widerstand gegen Chancengleichheit und Umsetzung von Frauenrechten zu beobachten. Davon sind auch Hochschulen nicht ausgenommen. Insbesondere Menschen mit bestehenden Privilegien empfinden Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung zuweilen als Bedrohung und gibt es Forderungen, Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme zu kürzen oder gar einzustellen. Diese Herausforderungen standen im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen der Tagung.

In ihrem Grußwort unterstrich die Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Professorin Marion Halfmann, die essenzielle Bedeutung der Gleichstellungspolitik für eine funktionierende Demokratie. Sie betonte, dass der Gleichstellungsauftrag nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung darstelle.

Als Referentinnen der Tagung gaben Dr. Juliane Lorenz und Dr. Ulrike Brand-Proharam Gonzalez den Teilnehmenden verschiedene Szenarien aus dem Hochschulalltag vor, anhand derer sie Strategien zur Bewältigung von Widerständen gegen Gleichstellungsmaßnahmen erarbeiteten. Dr. Lorenz empfahl unter anderem, in Diskussionen mit Gegnern der Gleichstellung metaphorische Bilder zu nutzen. Ein prägnantes Beispiel hierfür war ihre Aussage: „Wenn man immer in der Sonne stand, fühlt sich der erste Schatten wie Dunkelheit an – das Wetter bleibt aber für alle das gleiche.“ Diese bildhafte Sprache solle helfen, Missverständnisse abzubauen und eine konstruktive Kommunikation zu ermöglichen.

Die Tagung verdeutlichte, dass Widerstände gegen Gleichstellungspolitik keine individuellen Einzelfälle sind, sondern vielmehr strukturelle und kollektive Phänomene. Dies stärkte das Bewusstsein der Teilnehmenden für die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit, um Gleichstellung weiter voranzutreiben. Die Veranstaltung, durch die Dr. Lisa Mense vom Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW moderierte, bot wertvolle Impulse und konkrete Handlungsempfehlungen, um Gleichstellungsarbeit trotz bestehender Widerstände effektiv zu gestalten.

 

Mit einem gestärkten Netzwerk und praxisnahen Lösungsansätzen verließen die Teilnehmenden die Frühjahrstagung – in der Gewissheit, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht allein sind und dass gemeinsames Engagement den entscheidenden Unterschied macht.

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Kontakt

Barbara Hillen

Barbara Hillen-Haas

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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Sankt Augustin

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E025

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Grantham-Allee 20

53757, Sankt Augustin

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