Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Kommunikation
Pfadfinder im Technikjournalismus
Anmerkung: Die Kommunikation zwischen der Redaktion und den beiden Technikjournalisten fand zum großen Teil schriftlich statt. Für das Interview haben sich Sven Niewiadomski und Martin Hölters zusammengesetzt und die Antworten gemeinsam formuliert.
H-BRS: Wer oder was brachte Euch auf die Idee, einen Survival Guide für den Studiengang Technikjournalismus zu schreiben? Warum ist ein solches Überlebenshandbuch für Technikjournalistinnen und -journalisten notwendig?
Sven Niewiadomski und Martin Hölters: Nötig ist ein Survival Guide für Technikjournalismus per se nicht. Die Hochschule bietet zum Studiengang schon eine Menge offizieller Informationen an. Die anhaltende, einschränkende Situation an der Hochschule durch die Corona-Pandemie war die Inspiration, um unser Insiderwissen weiterzugeben, da der Austausch unter Studierenden verschiedener Semester momentan leider nicht wie gewohnt stattfindet. So haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, niederzuschreiben, welche Ratschläge uns zu Beginn unseres Studiums weitergeholfen hätten.
H-BRS: Wendet sich der Guide auch an Studierende, die nach der aktuellen Bachelor-Prüfungsordnung (BPO) seit 2017 studieren?
Niewiadomski/Hölters: Viele unserer Infos und Ratschläge lassen sich definitiv auch auf den Studiengang, wie er seit 2017 gestaltet ist, anwenden. In manchen Fächern sind wir zusätzlich in die Situation gekommen, eine Äquivalenzprüfung nach der neueren Prüfungsordnung abzulegen, sodass wir in einigen Fächern einen Blick in die neu gestalteten Module bekommen haben. Bei neu gestalteten Kursen, oder solchen, die nicht Teil unserer Schwerpunktwahl waren, haben wir versucht, die nötigen Informationen aus dem Modulhandbuch und Erfahrungen von Kommilitonen und Kommilitoninnen herunterzubrechen und verständlich darzulegen. Für Studierende der neuen BPO kann sich ein Blick auf die Seite definitiv auch lohnen.
Sendung mit der Maus für Erwachsene
H-BRS: Was unterscheidet den Studiengang von allen anderen Studiengängen?
Niewiadomski/Hölters: In einer Zeit des ständigen technischen Fortschritts versuchen wir, komplizierte Technologien für jedermann einfach zu erklären. Wie eine Art „Sendung mit der Maus“ für Erwachsene. Dieser Satz in einer unserer ersten Veranstaltungen ist uns besonders im Gedächtnis geblieben. Diese Nische zu besetzen, war, ist und wird immer wichtig sein. Sollte man sich doch in eine andere Richtung orientieren wollen, stehen einem die Türen der Medien- und PR-Welt offen. Durch den hohen praktischen Anteil ist man bestens gewappnet, seine ersten Schritte im Berufsleben zu machen.
Realitätsnahe Redaktionssimulation
H-BRS: Gibt‘s im Studium ein Modul, von dem Ihr beide sagen würden, dass es das wahrscheinlich schwierigste und/oder lernintensivste ist?
Niewiadomski/Hölters: Bei der Frage schießt mir direkt das Technikjournal in den Kopf. Das Technikjournal ist eine realitätsnahe Simulation einer Redaktion, in der während des Semesters mehrere multimediale Beiträge angefertigt werden müssen. Das Modul ist zwar weder besonders lernintensiv noch schwierig, allerdings erfordert es gutes Zeitmanagement und ein hohes Maß an Disziplin und Arbeitsbereitschaft. Da man unter mehr oder weniger realen Bedingungen an einem Online-Magazin arbeitet, setzt sich dieses aus Redaktionsmeetings, Abgabedeadlines, Recherche- und Schreibperioden zusammen, die man neben den restlichen Fächern des Studiums bewältigen muss. Ich will hier aber keinen Unmut verbreiten, denn gleichzeitig zählt es zu den besten und prägendsten Modulen, wenn es nach uns beiden geht.
Was erwiesenermaßen vielen Studierenden Probleme bereitet, sind die naturwissenschaftlichen Fächer. Wer kein geborenes Mathe-Ass ist, muss unter Umständen viel Hirnschmalz aufwenden und Sitzfleisch haben, um in Fächern wie Physik, Elektrotechnik oder Anlagenautomation nicht unterzugehen.
H-BRS: Was sollten die Dozentinnen, Dozenten und die Studiengangsleitung Eurer Meinung nach tun, um den Studiengang zu verbessern?
Niewiadomski/Hölters: Ein Aspekt, den wir auch auf unserer Seite erwähnt haben, war die Platzierung gewisser Fächer. Die Reihenfolge, in der journalistische Fächer während des Studiengangs platziert wurden, war für uns nicht nachvollziehbar. Zum Glück wurde dieser Punkt bei der Gestaltung der neuen Prüfungsordnung bedacht. Vielleicht lässt uns in Zukunft ein TJ-Absolvent der neuen Prüfungsordnung wissen, ob die Reihenfolge der Module nun schlüssig erscheint.
Uneingeschränkte Empfehlung
H-BRS: Wie war das Studium an der H-BRS und inwieweit hat es Euch beim Design und der Veröffentlichung der Seite geholfen?
Niewiadomski/Hölters: Durch den hohen Praxisanteil im Studium waren wir mit allen Bausteinen, die für das Design der Seite notwendig waren, bereits vertraut. Eine ausführliche Einweisung in die Arbeit mit einem Content-Management-System haben wir bereits im Projekt Technikjournal bekommen. Bei der Gestaltung der Seite haben uns Erfahrungen aus dem Modul Mediendesign geholfen. Genau wegen des hohen Praxisanteils können wir das Studium uneingeschränkt empfehlen.
H-BRS: Was mochtet Ihr an der H-BRS gerne, was war weniger gut? Gibt es Momente aus der Studienzeit, an die Ihr Euch immer erinnern werdet?
Niewiadomski/Hölters: Die Projekte und Kurse, in denen Medien wie Kurzfilme, Zeitungsberichte oder Radiobeiträge produziert wurden, werden uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Zum einen wegen des Spaßfaktors, den die Zusammenarbeit mit Kommilitonen und Kommilitoninnen bringt, und zum anderen durch die frustrierende Realisation, dass die eigenen Ideen nicht so leicht umsetzbar sind, wie man es sich vorstellt.
H-BRS: Habt Ihr schon Pläne für die Zeit nach dem Abschluss?
Niewiadomski: Ich habe noch keinen festen Plan. Momentan arbeite ich in der Regie einer Medienanstalt hier in Köln, was mir sehr gut gefällt. Grundsätzlich finde ich die Entwicklung neuer Inhalte, Konzepte oder gar ganzer Formate sehr interessant. Da habe ich auch eine Stelle im Visier, aber leider noch nichts Festes in der Hand.
Hölters: Im Anschluss an mein Praxissemester bei der Mediengruppe RTL wurde ich als studentische Hilfskraft übernommen. Nun bin ich so mit den Arbeitsabläufen und Kollegen und Kolleginnen vertraut, dass mir im Anschluss an mein Studium bereits eine Festanstellung angeboten wurde, die ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit annehmen werde.
Redaktion: Juri Küstenmacher
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