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Kommunikation und Marketing

Michael Hahn, Wirtschaftswissenschaften

michaelhann_-_propal_-_low_-_1787-2.jpg (DE)

Den Ein- und Ausstieg aus seinem Diplom-Studium Wirtschaftswissenschaften kann man im Fall von Michael Hahn durchaus ungewöhnlich nennen: Unfreiwillige Unterbrechung nach nur einem Semester wegen Einzug zum Wehrdienst, danach das Studium wieder aufgenommen, zum Abschluss die Diplomarbeit geschrieben, während er schon seine Traumstelle in Luxemburg angetreten hatte.

Dort arbeitet Michael Hahn noch heute als Wirtschaftsprüfer bei Deloitte, einem der großen internationalen Unternehmen in der Prüfungs- und Beratungsbranche.

Für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und den Campus Sankt Augustin hatte sich der gebürtige Bad Honnefer 2005 entschieden, weil ihm das Familiäre im Vergleich zu den großen Universitäten gut gefiel. Vor allem die kurzen Wege zwischen Professoren und Studierenden sah er als großen Vorteil.

Dass er einmal Wirtschaftswissenschaften studieren wollte, hatte Hahn schon während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann gemerkt. „Da kommt man nicht voran; ich hatte Kollegen, die 20 Jahre älter waren und immer noch dasselbe machten.“ Da er bereits während der Ausbildung Kontakt zu Wirtschaftsprüfern hatte und den Beruf interessant fand, wusste er, er musste studieren.

Der Übergang  vom Studium in den Beruf verlief dann etwas holperig. „Es war ja auch meine Schuld: Arbeitsbeginn in Luxemburg und gleichzeitig die Diplomarbeit. Das war alles ein bisschen stressig. Aber ich konnte flexibel arbeiten. Und natürlich wollte ich auch Geld verdienen und Karriere machen.“ Die Vorteile seines Jobs in Luxemburg im Vergleich zu Deutschland sieht Hahn nicht nur in der größeren Flexibilität. Für ihn sind ehrlicherweise auch die Steuervorteile ein Argument. Und besonders gut gefällt ihm, dass die Arbeitssprache Englisch ist: Bei Deloitte arbeitet er mit Kollegen aus 48 Nationen zusammen.

Als eine seiner Charakterstärken sieht Michael Hahn seinen Ehrgeiz. Kollegen beschreiben ihn als „hart, aber fair“. „Ich mag es nicht, über jemanden hinter seinem Rücken zu reden.“

Auch seine Ehrlichkeit zeichnet Hahn aus. Er wird oft als „sehr deutsch“ bezeichnet, was er in seiner Pünktlichkeit, Effizienz und Direktheit begründet sieht.

Heutigen Wirtschafts-Studierenden rät Hahn vor allem, flexibel zu sein. Einmal im Semester kehrt er für eine Vorlesung an die Hochschule zurück und berichtet von seinem Beruf in Luxemburg. Die Studierenden fänden seinen Job zwar „richtig cool“, aber würden dann doch lieber „um die Ecke“ bei der Telekom anfangen, anstatt ein wenig Mut zu fassen und weiter weg nach interessanten Jobs zu schauen.

Text: Jonas Berger