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Vier NRW-Hochschulen wollen Lehrbeauftragte professioneller rekrutieren
Im Juli fiel der Startschuss für ein ambitioniertes Projekt: Die Hochschule Niederrhein strebt im Verbund mit der Fachhochschule Düsseldorf, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Hochschule Rhein-Waal die Schaffung einer „Servicestelle Lehrbeauftragtenpool" an. Dabei geht es darum, die Rekrutierung von Lehrbeauftragten zu professionalisieren. Lehrbeauftragte spielen insbesondere an Fachhochschulen eine wichtige Rolle: Sie üben neben ihrer Tätigkeit als Lehrende ihren Beruf weiter aus und sind somit ideales Bindeglied zwischen Hochschule und Unternehmen.
Im Juli trafen sich die Projektverantwortlichen der vier beteiligten Hochschulen zum offiziellen Projektstart. Ziel ist es, eine Servicestelle für die vier Fachhochschulen zu schaffen, die in der Lage ist, je nach Bedarf der Fachbereiche Lehrbeauftragte schnell und unkompliziert zu rekrutieren. Die Mitarbeiter der Servicestelle sollen dafür systematisch auf die Suche nach Lehrbeauftragten gehen. Sie sollen bestehende Kontakte zu Unternehmen, Verbänden oder anderen Institutionen nutzen und neue Kontakte knüpfen, um geeignetes Personal zu finden.
Bislang ist es in der Praxis so, dass gerade in technischen Fächern Lehrbeauftragte nur schwer zu finden sind. Dazu kommt, dass bei steigenden Studierendenzahlen der Bedarf nach ihnen steigt. Weil sich die personelle Situation in der Lehre mit dem doppelten Abiturjahrgang im nächsten Jahr noch verschärfen wird, wollen die vier Hochschulen künftig Lehrbeauftragte verstärkt einsetzen, um Spitzenauslastungen vorübergehend aufzufangen. Ziel des Projekts ist es, die Fachbereiche bei der Rekrutierung, Betreuung und Weiterbildung qualifizierter Lehrbeauftragter zu unterstützen und damit die Qualität der Lehre an Fachhochschulen insgesamt zu optimieren.
Für die Lehrbeauftragten selbst soll die Servicestelle hilfreich für ihre Karriere sein und eventuell den Weg zu einer Fachhochschul-Professur erleichtern. Zugleich sollen Frauen gefördert werden, um den Anteil an Professorinnen zu erhöhen. Hierzu wird ein Personalentwicklungskonzept erarbeitet, das den Bedarf der verschiedenen Zielgruppen berücksichtigen wird. Durch die Systematisierung der Praxiskontakte soll zudem der Anwendungsbezug in der Lehre gestärkt werden. Die Fachhochschulen können somit ihre Kernkompetenz - die auf den Arbeitsmarkt ausgerichtete, anwendungsnahe Lehre und Forschung - weiter ausbauen.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist schwerpunktmäßig mit dem Ausbau und der Ausgestaltung der der Servicestelle zugrunde liegenden Informations- und Kommunikationsinfrastruktur beauftragt. Geplant ist, eine Datenbank für den Lehrbeauftragtenpool und einen Webauftritt zu entwickeln.
Das Projekt ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufenen Qualitätspakts Lehre. Die vier Fachhochschulen erhalten dafür insgesamt 4,12 Millionen Euro, davon gehen knapp 1,1 Millionen Euro an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Foto zum Download in 300dpi (zip)
Das Foto zeigt (von links) Daniela Wolsdorf (FH Düsseldorf), Prof. Dr. Michael Lent (Vizepräsident für Studium und Lehre, Hochschule Niederrhein), Prof. Dr. Christof Menzel (Koordinator Verbundprojekt, Hochschule Niederrhein), Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg (Präsident Hochschule Niederrhein), Cornelia Al Naqila (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), Corinna Stich (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), Prof. Dr. Anja von Richthofen (Hochschule Rhein-Waal).
Weitere Informationen:
Cornelia Al Naqib Leiterin des Teilprojektes der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Tel. +49 2241 865 642 E-Mail