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Strukturbiologie blickt in atomare Strukturen
Preller war im September 2012 zum Juniorprofessor an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) berufen worden und danach (bis August 2020) als Professor für Strukturbioinformatik und Chemische Biologie. Damit verbunden war neben der Lehrtätigkeit an der MHH die Leitung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe am Forschungszentrum Centre for Structural Systems Biology in Hamburg sowie am Institut für Biophysikalische Chemie der MHH. Des Weiteren leitete er in dieser Zeit als MHH-Repräsentant im Biomolekularen Wirkstoffzentrum in Hannover ein chemisches Labor für Synthesen und chemische Analytik.
Am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg möchte er die vorhandenen Expertisen durch die Fachrichtung Strukturbiologie ergänzen und diese am Standort etablieren. Die Strukturbiologie ist eine wichtige wissenschaftliche Disziplin und erlaubt es, atomare Einsichten in den Aufbau und die Funktion biologischer Makromoleküle zu gewinnen.
Schwerpunkte der Forschungsarbeit sollen sich weiterhin vorrangig auf die angewandte, translationale biomedizinische Forschung fokussieren, insbesondere auf die Einbindung computergestützter und strukturbasierter Methoden für die Entwicklung neuer Hemmstoffe und potentieller Wirkstoffe zur gezielten Bekämpfung genetischer und Infektionserkrankungen sowie der Aufklärung der zugrundeliegenden Mechanismen der Krankheitsentstehung. Aktuell arbeitet Preller mit einer Arbeitsgruppe an Hemmstoffen im Zusammenhang mit der Tropenkrankheit Malaria sowie an akuter myeloischer Leukämie.
Dafür setzt Matthias Preller unter anderem auf High-Performance-Computing auf modernsten Supercomputern und Simulationen von biologischen Makromolekülen und Wirkstoff-Makromolekül-Komplexen. Der kombinierte Einsatz von hochauflösender Strukturaufklärung und computergestützter Analyse erlaubt wie ein "atomares Mikroskop" das Raum-Zeit-Verhalten der Moleküle zu untersuchen und stellt insbesondere im Kontext der Digitalisierung der Wissenschaft einen wichtigen, zukunftsträchtigen Ansatz dar.
Preller bringt ein auch fachlich vielfältiges nationales und internationales Netzwerk mit Teams zu klinischer, angewandter und Grundlagenforschung mit an den Campus Rheinbach. Davon wird der Fachbereich ebenso profitieren wie auch die Studierenden und Doktoranden.