SHPIG - Sozial- und gesundheitspolitische Maßnahmen für integratives Wachstum
Forschungsprojekt im Überblick
Zeitraum
10.05.2015 to 09.07.2017
Projektbeschreibung
Der Sozialschutz wird zunehmend als relevantes Instrument zur Herbeiführung von umfassendem Wachstum betrachtet. Dies entspricht der umfassenderen Idee einer umfassenden Entwicklung, die soziale Ungleichheit und Fragen der Nachhaltigkeit als vorrangige Anliegen betrachtet, und spiegelt einen erheblichen Perspektivenwechsel wider. Gute Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil von umfassendem Wachstum. Armut und Krankheit sind stark korreliert und verstärken sich gegenseitig: Hohe direkte und indirekte Kosten für den Zugang zu Behandlungen führen zu Armut oder verstärken bestehende Armut. Gleichzeitig sind arme Menschen anfälliger für Krankheiten und Behinderungen (z.B. durch schlechte Ernährung). Geldtransfers und sozialer Gesundheitsschutz verfolgen in dieser Hinsicht ähnliche Ziele, aber der Zusammenhang zwischen beiden ist noch nicht gründlich untersucht worden.
Die Forschung zielt darauf ab, neues strategisches Wissen über die Effektivität von Geldtransferprogrammen und sozialem Gesundheitsschutz in Ghana und Kenia in Bezug auf die Akkumulation von gesundheitsbezogenem Humankapital und deren Spillover-Effekte auf weitere intermediäre inklusive Wachstumsziele, einschließlich Erwerbsbeteiligung, Vermögensbildung und Gleichberechtigung, zu entwickeln. Sie versucht zu verstehen, ob und unter welchen Bedingungen sich diese Politiken gegenseitig ergänzen. Es erweitert die bestehende Forschung, indem es Kosteneffizienz mit politisch-ökonomischen Überlegungen kombiniert. Spezifische Zielgruppen sind die extrem Armen im Allgemeinen und arme Frauen und gefährdete Kinder im Besonderen.
Die Forschung verwendet einen länderinternen Vergleich über die Zeit und kombiniert ökonometrische Ansätze mit einer qualitativen Prozessverfolgung und einem institutionellen Ansatz.
Ein Kernziel des Projekts ist es, einen Beitrag zum Dialog zwischen nationalen und internationalen Akteuren aus Forschung und Praxis zu leisten. Dies wird durch einen mehrstufigen und interaktiven Prozess der Koproduktion von Wissen zwischen strategischen Akteuren im Prozess (z.B. Forscher, Ministerien, NGOs) erreicht. Daher bezieht das Projekt neben den Konsortialmitgliedern, die sich aus Akteuren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammensetzen, auch das Ministry of Gender, Children and Social Protection (MoGCSP) der Regierung von Ghana, das Ministry of Labour, Social Security and Services (MoLSSS) der Regierung von Kenia sowie die beiden landesweiten NGOs Social Enterprise Development Foundation Western Ghana (SEND) und Kenya Community Based Health Financing Association (KCBHFA) ein. Das Projekt wird auch eng mit der Knowledge Platform on Inclusive Development Policies - INCLUDE - zusammenarbeiten. Die Plattform ist eine von fünf Wissensplattformen, die vom niederländischen Außenministerium initiiert wurden, um einen Beitrag zu Wissen und effektiver Politik in den Niederlanden, anderen Geberländern und Entwicklungsländern zu leisten.
Forschungsgegenstand
Das Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen von Maßnahmen der sozialen Sicherung in Ghana und Kenia auf die Akkumulation gesundheitsbezogenen Humankapitals und die damit verbundenen spill-over Effekte auf weitere Ziele inklusiven Wachstums, wie Teilhabe am Arbeitsmarkt, Kapitalbildung und Gleichheit. Im Fokus des Forschungsinteresses steht die Frage, unter welchen Voraussetzungen sich Maßnahmen der sozialen Absicherung im Krankheitsfall und Sozialgeldtransfers gegenseitig ergänzen oder substituieren.
Methode
Eine Kombination aus Kosten-Wirksamkeitsanalyse und polit-ökonomischer Untersuchung stellt hierbei eine Erweiterung der derzeitigen Forschung dar. Innerhalb eines within-country Vergleichs werden ökonometrische Ansätze mit dem qualitativen process-tracing und institutionenökonomischen Ansatz zusammengebracht. Besondere Berücksichtigung kommt der Zielgruppe der extrem Armen und unter ihnen insbesondere Frauen und gefährdeten Kindern zu.
Impact
Die Initiierung und Intensivierung des Dialogs zwischen nationalen und internationalen Stakeholdern aus Forschung und Entwicklungspraxis ist ein Kernziel des Projekts. Dafür arbeitet das Vorhaben eng mit strategische Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Deshalb sind neben den Mitgliedern des Konsortiums auch das Ministry of Gender, Children and Social Protection (MoGCSP) der Ghanaischen Regierung, das Ministry of Labour, Social Security and Services (MoLSSS) der Kenianischen Regierung sowie die zwei landesweittätigen NGOs Social Enterprise Development Foundation Western Ghana (SEND) und Kenya Community Based Health Financing Association (KCBHFA) in das Forschungsprojekt mit eingebunden. Das Forschungsprojekt arbeitet zusätzlich mit der Knowledge Platform on Inclusive Development Policies – INCLUDE zusammen.
Konsortium
European Association of Development Research and Training Institutes (EADI)
University of Nairobi, Kenia
University of Ghana in Accra
University of Development Studies in Tamale, Ghana
Publikationen
Bender, K., Rohregger, B., Kinuthia, B., Ikua, G.,Schüring, E., Alatinga, K., Adamba, C., Pouw, N. (2021). Different pathways of social protection reforms: An analysis of long-term institutional change in Kenya. in: World Development, 131, https://doi.org/10.1016/j.worlddev.2020.105210
Pouw, N., Rohregger, B., Schüring, E., Alatinga, K., Kinuthia, B., & Bender, K. (2020). Social Protection in Ghana and Kenya through an Inclusive Development Lens: complex effects and risks, in: World Development Perspectives, https://doi.org/10.1016/j.wdp.2020.100173