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H-BRS verabschiedet feierlich Absolventinnen und Absolventen
Hochschulpräsident Hartmut Ihne eröffnete die zentrale Feier und gratulierte den Absolventinnen und Absolventen im Namen der Hochschule: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser erfolgreichen Leistung!“ Der Abschluss des Studiums sei ein Ereignis, das man nicht hoch genug loben könne und das gefeiert werden müsse. Er sei jetzt seit 16 Jahren Präsident der H-BRS und bei jeder Absolventenfeier habe er ein Gefühl der Begeisterung und des Stolzes. Er sei stolz auf die Absolventinnen und Absolventen, die Kolleg:innen der Hochschule und auch „auf unser Land, das uns in freier Demokratie ein Bildungssystem ermöglicht, das eine der zentralen Säulen für die Sicherung unserer eigenen gesellschaftlichen Gegenwart und Zukunft ist“.
Wissen sei eine zentrale Voraussetzung für menschenwürdiges Leben, der Zugang zu Wissen ein Menschenrecht, so der Präsident weiter. Die 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen unterstrichen dies in ihrem vierten Ziel. „Alles das ist aber nicht selbstverständlich“, so Ihne. Wissen sei ein Privileg und verpflichte auch moralisch. „Auch wenn heute ein Moment des Feierns ist, dürfen wir ab morgen nicht vergessen, dass wir Beiträge leisten können und müssen, um die Welt am Laufen zu halten und sie besser zu machen. Das gilt am Arbeitsplatz, das gilt in der Familie, das gilt für das gesellschaftliche Miteinander und den Frieden“, gab Ihne den Absolventinnen und Absolventen mit auf ihren weiteren Weg.
Ihne appellierte zudem an den akademischen Nachwuchs, zu Fehlern zu stehen, auch wenn es das Ziel sei, Dinge richtig zu machen. Aber: „Lassen Sie Ihre Schwächen zu, das stärkt Ihre Stärken“, so der Präsident. Das beste Beispiel dafür, dass man Fehler auch schätzen solle, sei die Wissenschaft selbst – denn die kenne das zentrale Prinzip von Versuch und Irrtum. Ihne weiter: „Ohne Fehler keine Wissenschaft. Ohne Fehler kein begründetes Wissen. Ohne begründetes Wissen keine guten Entscheidungen.“ Das gelte in besonderem Maße bei disruptiven Entwicklungen wie dem Klimawandel, der Digitalisierung, insbesondere der Künstlichen Intelligenz, der globalen Migration, der Armut und unserer Sicherheit. „Die Welt steht mitten in einer Transformation, einer Umwälzung: politisch, sozial, ökonomisch, ökologisch, technologisch und digital. Zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte hat es solche menschengemachten Veränderungen gegeben.“ Der radikalste Schub komme durch die KI – aber auch die mache Fehler, sagte der Präsident. „Wir alle müssen unsere Köpfe anstrengen, um die Transformation gut hinzubekommen“, so Hartmut Ihne, und ergänzte mit Blick auf die Absolventinnen und Absolventen: „Wir setzen da auf Sie!“
Studierende überreichen Präsident Ihne Urkunde
Für Ihne selbst war es auch eine besondere Feier. Denn er sprach letztmalig als Hochschulpräsident zum akademischen Nachwuchs. Ende des Monats geht er in den Ruhestand. Das nahmen die Studierendenvertreterinnen Klara Ollesch (Asta-Vorsitzende), Marie-Louise Kerpa (Stellvertretende AStA-Vorsitzende) und Christin Heister (AStA-Finanzreferentin) später auch zum Anlass, dem Präsidenten auf der Bühne eine Urkunde über eine erfolgreiche Präsidentschaft zu überreichen. „Sie waren immer da, wenn wir Unterstützung brauchten, und haben uns motiviert, unser Bestes zu geben und uns immer ermutigt, für unsere Belange einzutreten und unsere Stimmen zu erheben“, sagte Ollesch im Namen der Studierenden und sprach Ihne dafür Dank aus. „Bleiben Sie so visionär und inspirierend, wie wir Sie kennengelernt haben.“
Keynote von Professorin Shen Xiaomeng
Die Keynote hielt in diesem Jahr Professorin Shen Xiaomeng, Vizerektorin der Universität der Vereinten Nationen (UNU) in Europa, Direktorin des UNU-Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit in Bonn sowie Honorarprofessorin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In ihrer Rede rief sie die jungen Akademikerinnen und Akademiker dazu auf, mutig zu sein und die Welt im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten.
Erst kürzlich hatte Shen beim Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen (UN) in New York gesprochen, auf dem die Staatengemeinschaft ihre Zukunftsvision verabschiedet hatte. Ein zentraler Aspekt dieses Zukunftspaktes seien die Interessen der Jugend und der zukünftigen Generationen, betonte Shen. „Sie sind diese jungen Menschen. Sie spielen die zentrale Rolle“, ermutigte sie die H-BRS-Absolventinnen und -Absolventen im Telekom Dome.
Doch was könne jeder Einzelne jetzt tun, dass auch die nächsten Generationen eine Zukunft haben? Der Weltklimarat habe in seinem Bericht 2022 betont, dass wir unsere Lebensweise grundlegend ändern müssten, um die Klimakrise zu bewältigen. „Ein solcher Wandel setzt ein grundsätzliches Umdenken und ein rasches Umsteuern voraus“, so Shen. Wir brauchten nicht weniger als eine große Transformation – das werde nicht einfach, und es sei für viele beängstigend oder sogar schmerzhaft. Aber: „Die Gestaltung der Zukunft findet jetzt statt, und zwar in unseren Köpfen. Statt passiv nach Problemlösungen zu suchen, können wir aktiv beginnen, Utopien in unserer Welt zu verwirklichen.“ Die Fähigkeit, uns eine ganz andere Zukunft vorzustellen, werde darüber entscheiden, ob wir globale Herausforderungen wie den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität bewältigen können. „Wir müssen diese Utopie dringend entwerfen und darauf hinarbeiten“, betonte Professorin Shen Xiaomeng und appellierte an die Hauptpersonen im Saal voranzugehen: „Liebe Absolventinnen und Absolventen, Sie sind die Zukunft und Sie können sie gestalten, mit Ihrem wilden Herzen und Ihrem scharfen Verstand. Jeder Einzelne von Ihnen ist ein Wirkfaktor, der sich auf das große Ganze auswirkt.“
Absolventenfilm für die Studierenden
Die Studierenden kamen im Absolventenfilm zu Wort. Juliane Karneboge und Mara Spitzner aus dem Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften ermittelten darin wie in einem „Tatort“-Krimi. Dabei ließen sie ihre Studienzeit Revue passieren. Die Spurensuche führte das Duo zu den Dekaninnen und Dekanen aller Fachbereiche und schließlich in den Telekom Dome selbst – die letzte Szene wurde von Filmredakteurin Esther Hummel vor Ort in Szene gesetzt.
Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, und die Bonner Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter überbrachten Grußworte und gratulierten den Absolventinnen und Absolventen seitens des Kreises und der Bundesstadt. „Ihre Ideen und Tatkraft sind gefragt“, sagte Schuster, die Welt sei voller Möglichkeiten. Sautter verband ihre guten Wünsche mit einer Werbung für eine berufliche Zukunft in der Stadt Bonn. „Wir brauchen Sie hier.“
Für gute Stimmung während des offiziellen Teiles der von Sybille Schütt moderierten Veranstaltung sorgte die Brassband „Knallblech“. Die Graphic Recorderin Eva Ewerhart hielt das Ereignis bildlich fest.
Offizieller Teil der Feier endet mit dem Hütewerfen
Mit dem Bild, das viele von diesem Tag im Kopf behalten werden, endete der offizielle Teil der Abschlussfeier: Alle anwesenden Absolventinnen und Absolventen versammelten sich auf der Bühne und warfen ihre Bachelor- und Masterhüte in die Luft. Mit auf dem Bild sind auch Hochschulpräsident Hartmut Ihne, seine designierte Nachfolgerin Professorin Marion Halfmann, Dekaninnen und Dekane, Professorinnen und Professoren. Zur Erinnerung an ihre Studienzeit überreichten die jeweiligen Dekaninnen und Dekane, die während der Feier auch alle kurze Ansprachen gehalten hatten, den Absolventinnen und Absolventen danach noch eine Schmuckurkunde als Symbol für das Abschlusszeugnis.
Bevor die Feier dann mit Livemusik von „TheBIGlive“, Speisen und Getränken ausklang, zückten noch viele Absolventinnen und Absolventen sowie ihre Gäste die Handys – für die Spendenaktion, die die H-BRS im vergangenen Jahr für ihre ukrainische Partneruniversität in Tschernihiv ins Leben gerufen hatte, luden sie ihre Kommilitonen auf einen symbolischen Kaffee ein, um ihnen so eine Studierwerkstatt zu finanzieren.
Redaktioneller Hinweis: Zwei kurze Ergänzungen zur Rolle der Dekaninnen und Dekane am 24. Oktober 2024
Pressefoto (H-BRS/Nathan Dreessen)
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
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