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Was Wale über Bluthochdruck verraten - Vortrag von Professor Mike Althaus

2024-5-17-Prof-Althaus-quer Wissenschaftsnacht Foto Flüter-Hoffmann

Dienstag, 21. Mai 2024

„Wer von Ihnen hat heute schon Salz gegessen?“, fragte Professor Mike Althaus, und alle Arme gingen in die Höhe. Genau das hatte der Biowissenschaftler von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) erwartet. Die Fragen, warum wir Menschen eigentlich so gerne Salz mögen und wozu wir es brauchen, gehören zu seinen Forschungsinteressen. Und mit seinem Vortrag „Was können wir von Walen über Bluthochdruck lernen?“ traf er auch den Geschmack der etwa 50 Gäste. Obwohl es am Freitagabend schon auf 21 Uhr zuging, war der Vortragssaal im Bonner „Haus der Bildung“ bei der Wissenschaftsnacht gut gefüllt.
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Von Walen und Menschen: Professor Mike Althaus bei seinem Vortrag. Foto: Christiane Flüter-Hoffmann

Der Biowissenschaftler nahm seine Zuhörerschaft mit auf eine Reise in die Vergangenheit - vom ältesten Vorfahren mehrzelliger tierischer Organismen vor rund 600 Millionen Jahren bis hin zum modernen Menschen - und erklärte, warum Salz von so großer Bedeutung für die menschliche Physiologie ist. „Unser Salzgeschmack ist vermutlich entstanden, als unsere Wirbeltier-Vorfahren das Land besiedelt haben und Salz über chemische Sinne wahrnehmen mussten, um ihren Salzhaushalt aufrechtzuerhalten“, erklärte Althaus. „Umgekehrt gibt es Wirbeltiere, die später in der Evolution vom Land ins Wasser übergesiedelt sind. Ihre Nachfahren, etwa Wale, benötigen die chemischen Sinne im Meerwasser vermutlich nicht mehr.“ Dies konnte Althaus durch die Analyse der Wal-DNA nachweisen. Der Blick ins Tierreich zeige, wie sich Organismen im Laufe der Evolution an neue Lebensräume angepasst haben und ermögliche die Forschung zum Salzgeschmack beim Menschen und zu den Ursachen für Bluthochdruck. Hierbei spielen die sogenannten Ionenkanäle eine wichtige Rolle, die verantwortlich für physiologische Prozesse im menschlichen Körper sind.

Mike Althaus ließ ein im 3-D-Drucker entstandenes Modell eines Ionenkanals durch die Reihen gehen und fügte scherzhaft hinzu: „Es ist mein letztes Exemplar, das ich gern zurückbekommen würde“.

Bonner Wissenschaftsnacht findet alle zwei Jahre statt

Der Vortrag fand im Rahmen der Bonner Wissenschaftsnacht statt, die seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre spannende Ergebnisse aus Forschung und Wissenschaft präsentiert und zum Dialog einlädt. Veranstalter sind die Stadt Bonn in Zusammenarbeit mit den Kreisen Rhein-Sieg und Ahrweiler sowie mit der Universität Bonn. Hochschulen aus der Region wie die H-BRS sind regelmäßig dabei.

Am Ende des informativen und anregungsreichen Vortrags von Professor Althaus hatten alle eine Vorstellung davon, warum Salz so wichtig für uns Menschen ist, und wussten, dass zu viel Salz im Organismus zu Bluthochdruck führen kann. Und der Biowissenschaftler erhielt sein anschauliches Modell eines Ionenkanals auch wieder zurück.

Arbeitsgruppe von Professor Mike Althaus
Das Team hinter dem Professor: Die Arbeitsgruppe von Mike Althaus am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften in Rheinbach. Foto: H-BRS

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Mike Althaus

Professor für Biologie, insbesondere Physiologie und Neurobiologie

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Persönliche Referentin der Vizepräsidentin Transfer, Innovation und Nachhaltigkeit

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