Fachbereich Informatik
Promotions-Stipendium für Anastassia Küstenmacher
Die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Annegret Schnell, hat am Montag, 7. Februar 2011, an zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Promotionsstipendien überreicht. Es handelt sich um Martina Krämer, die am Campus Rheinbach im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften tätig ist, und M.Sc. Anastassia Küstenmacher, Fachbereich Informatik. Für die Dauer von drei Jahren erhalten die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.000€, das es ihnen ermöglichen soll, neben ihrer Tätigkeit für die Hochschule Forschung für ihre Doktorarbeit zu betreiben.
Prof. Dr. Hartmut Ihne, der Präsident der Hochschule, begrüßte diese besondere Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, da sie den Zielsetzungen der Hochschulentwicklungsstrategie entspreche, in der die Personalentwicklung eine wichtige Rolle spiele.
Durch das Fördermodell der Gleichstellungskommission soll laut Annegret Schnell der "Mittelbau" gefördert werden. Die Mittel für die hochschulinterne Maßnahme kommen aus dem Strukturfonds des Landes NRW, durch den der Anteil von Professorinnen in der Hochschullehre gefördert werden soll.
Die Stipendiatinnen werden sich aktiv am neu gegründeten Graduierteninstitut der Hochschule beteiligen, das demnächst seine Arbeit aufnehmen wird.
Anastassia Küstenmacher ist Absolventin des B-IT Masterstudiengangs Autonome Systeme und seit knapp zwei Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs Informatik für diesen Studiengang tätig.
Sie promoviert im Bereich der Robotik im Rahmen der B-IT Zusammenarbeit an der RWTH Aachen, Betreuer ist Prof. Gerhard Lakemeyer, der interne Supervisor ist Prof. Dr. Paul Plöger.
Ihr Thema: "Diagnosis of unknown faults for mobile manipulators."
Herkömmliche Methoden der Fehler-Diagnose bei Robotern beschränken sich darauf, deren Zuverlässigkeit in bestimmten, bekannten Situationen zu verbessern.
So kann es bespielsweise vorkommen, dass eines der Räder kaput ist. Dieser Fall tritt so häufig ein, dass man von einem bekannten Fehler spricht. Aufgrund seiner Programmierung ist der Roboter dazu in der Lage, dies zu erkennen. Dagegen gibt es keine Lösungen für das Verhalten bei unvorhersehbaren oder unerwarteten Fehlern, wie z.B. das Übersehen einer Glastür und der darauffolgende Aufprall.
In ihrer Arbeit wird Anastassia Küstenmacher einen mobilen Manipulator, also einen oder mehrere Roboterarme auf einer mobilen Plattform, als Test Plattform benutzen. Die Verwendung solcher Plattformen nimmt heutzutage zu, weil sie die Möglichkeiten von mobilen Robotern und Manipulatoren in sich vereinen. Die vielfältigen Einsatzgebiete bringen auch eine Vielzahl an möglichen Fehler-Szenarien mit sich, auf die der Roboter unmöglich alle vorbereitet werden kann. Ein Roboter, der in der Lage ist, mit Hilfe vorhandener Daten bei unvorhersehbaren Fehlern eigene Schlussfolgerungen anzustellen, ist daher wünschenwert.
Maschinelles Lernen im robotischen Umfeld gehört zu den Fragen, die im bereits abgeschlossenen EU Forschungsprojekt XPERO - Learning by Experimentation aufgeworfen wurden.
Wie kann man einen Roboter intelligent genug machen, den tatsächlichen Grund für einen Fehler zu erkennen und aus seinen Fehlern zu lernen? Das ist die Fragestellung, der Anastassia Küstenmacher in ihrer Doktorarbeit nachgehen wird.
Beitrag von Hermann Horstkotte in der ZEIT online vom 11.02.2011:
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2011-02/fachhochschulen-promotion
Anastassia Küstenmacher, Annegret Schnell
Präsident H. Ihne, A. Küstenmacher, A. Schnell, Prof. Plöger, M. Krämer, Prof. Illges