Gleichstellung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Gewalt kommt mir nicht auf den Campus!
Aktionen zu den Orange Days
Die H-BRS beteiligt sich in diesem Jahr in Kooperation mit dem Studierendenwerk Bonn an einer landesweiten Aktion von Hochschulen und Universitäten unter dem Titel „Gewalt kommt uns nicht auf den Campus“. Mit dieser Aussage sind Brötchentüten beschriftet, die Mensen und Caféterien in dieser Zeit für ihre Backwaren benutzen.
Die H-BRS setzt darüber hinaus eigene Impulse. So hat die Hochschulleitung Führungskräfte aufgefordert, an Präsenzschulungen zum Thema sexualisierte Gewalt teilzunehmen. Diese Schulungen helfen ihnen, auf entsprechende Situationen angemessen zu reagieren und ein respektvolles, angenehmes Arbeitsklima zu fördern. Die Schulungen finden am 21.11. und am 22.11. statt. Anmeldungen sind für Führungskräfte kurzfristig noch möglich.
Darüber hinaus macht die Gleichstellungsstelle auf vielfache digitale Angebote zur Weiterbildung für alle Hochschulangehörigen aufmerksam.
Im Rahmen der Orange Days wurden Cis-Frauen, Transfrauen und weiblich gelesene Menschen dazu eingeladen, ihre Gewalterfahrungen in anonymisierter Form zu melden. Zu diesem Zweck wurden QR-Codes mit entsprechenden Informationen an verschiedenen Orten der Hochschule ausgehängt. Ziel war es, ausgewählte Erfahrungsberichte am 10.12.2024 (dem letzten Tag der Orange Days) öffentlich anzukreiden und temporär publik zu machen, um für die Vielfalt von Gewalterfahrungen an der Hochschule zu sensibilisieren und Opfern eine Stimme zu geben.
Letztlich fiel die Resonanz auf unsere QR-Codes so gering aus, dass wir von der geplanten Ankreideaktion Abstand nehmen müssen. Dies kann positiv interpretiert werden; möglicherweise gibt es an der H-BRS wenig akute Gewalterfahrungen. Gleichzeitig möchten wir kritisch reflektieren, ob unsere Ansprache (ausschließlich auf Deutsch) und die gewählten Kommunikationswege alle potenziell betroffenen Personen erreicht haben. Zudem ist bekannt, dass viele Betroffene von Gewalt aus unterschiedlichen Gründen keine Meldung machen, was zu einer hohen Dunkelziffer führt.
Die uns vorliegenden Rückmeldungen auf die OR-Codes dokumentieren subtilen Alltagssexismus und wurden von der Gleichstellungsstelle sorgfältig geprüft. Sie bleiben anonym und unveröffentlicht, fließen aber in unsere weitere Arbeit ein. Unsere Aushänge an sich haben den Dialog innerhalb der H-BRS angeregt. Das bewusste Wahrnehmen der Aktion und das Nachdenken über das Thema Gewalt sind wichtige erste Schritte, um die Sensibilität für diese Thematik zu erhöhen und langfristige Veränderungen zu fördern. Auch jenseits der Orange Days bleibt es unser Ziel das Schweigen zu Brechen und Räume für Gewaltbetroffene zu schaffen. Die Gleichstellungsstelle bedankt sich bei allen Teilnehmenden und wird die Erkenntnisse aus dieser Aktion nutzen, um künftige Initiativen noch inklusiver und zugänglicher zu gestalten.
Wichtiger Hinweis: Falls Sie selbst von Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der Unterstützung benötigt, können Sie sich an die Gleichstellungsbeauftrage Dr.in Barbara Hillen-Haas oder an das Hilfetelefon für Gewalt gegen Frauen 116 016 wenden. Ihre Gesundheit und Sicherheit sind wichtig – zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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Kontakt
Barbara Hillen-Haas
Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Standort
Sankt Augustin
Raum
E025
Adresse
Grantham-Allee 20
53757, Sankt Augustin
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