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Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung

Fünf Fragen an Christian Kahlert

Prävention und Employability
kahlert.jpg (DE)
Christian Kahlert, Regionalleiter bei Labbow Personalleasing e.K.

 

„Aktuell steht die Zeitarbeit vor einigen Herausforderungen. Themen wie Migration und Diversity rücken natürlich ebenso in den Fokus wie die Personalentwicklung und eine betriebliche Präventionsstrategie.“

 

 

 

Wie wurden Sie auf das weiterbildende Studium „Prävention und Employability“ aufmerksam?

Als ich mich auf der Homepage der Verwaltungsberufsgenossenschaft über Seminare und Qualifizierungsangebote für Zeitarbeitsunternehmen informiert habe, bin ich eher zufällig auf diesen Studiengang gestoßen. Gespräche mit dem Studiengangsleiter Herrn Cusumano und der VBG in Hamburg haben mein weitergehendes Interesse geweckt und die Möglichkeit einer Förderung durch die Berufsgenossenschaft ergeben. Ungeachtet der durch die fünf Präsenzphasen notwendigen mehrwöchigen Abwesenheit von der Arbeit haben mich mein Chef Herr Michael Labbow und unsere Geschäftsführerin Frau Kerstin Döblin bei dieser beruflichen Weiterbildung voll und ganz unterstützt.

 

Welche konkreten Erwartungen bzw. Wünsche verbinden Sie mit dieser Weiterqualifizierung? Welche Fertigkeiten, welches Know-how möchten Sie erwerben?

Eine Vertiefung des Wissens in den Themenkomplexen Arbeitsschutzmanagement, Gefährdungsbeurteilung sowie Betriebliches Eingliederungsmanagement stand für mich anfangs im Vordergrund. Gerade im Hinblick auf die aktuellen Problematiken wie den demografischen Wandel und die Integration von ausländischen Mitarbeitern haben aber auch weitere Studieninhalte wie die Personalentwicklung oder das Thema "Gesundes Führen" mein Interesse geweckt. Neben dem theoretischen Wissen ist es mir wichtig, auch Handlungskompetenzen für die praktische Anwendung der Lehrinhalte zu erlangen. Betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Präventionsstrategien sind meines Erachtens unaufhaltsam auf dem Vormarsch, eine Umsetzung im Hinblick auf die Zeitarbeit gestaltet sich aber z.B. für das BGM – bezogen auf die externen Mitarbeiter – recht schwierig.

 

In welcher Form sind die Aufgaben Prävention, Gesundheitsschutz, betriebliches Eingliederungsmanagement in die Unternehmensstrategie von Labbow Personalleasing e.K. eingebunden?

Selbstverständlich sind die o.g. Themenbereiche wichtige Eckpfeiler in der Unternehmensstrategie von Labbow Personalleasing e.K. Als Zeitarbeitsfirma sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugleich unser wichtigstes Kapital. Zu der sozialen Verpflichtung kommt auch noch die unternehmerische Verantwortung, durch gezielte Arbeitsschutz- und Präventionsmaßnahmen sowie ein adäquates Betriebliches Eingliederungsmanagement die Arbeitsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten. Dies gilt natürlich sowohl für unsere externen als auch für unsere internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Was stellt in diesem Themenkomplex für Sie derzeit die größte berufliche Herausforderung dar?

Aktuell sind wir bereits dabei, das Betriebliche Eingliederungsmanagement in unserem Unternehmen zu systematisieren und zu optimieren, wozu der Studiengang "Prävention und Employability" ebenso hilfreich war wie das durch diesen Studiengang aufgebaute Netzwerk. Schließlich handelt es sich bei den diesjährigen Teilnehmern um eine sehr heterogene Gruppe, unter denen sich auch einige "BEM-Spezialisten" befinden. Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement dürfte meines Erachtens für nahezu alle Personaldienstleister - zumindest solche, die "klassische Zeitarbeit" mit wechselnden Einsätzen der externen Mitarbeiter betreiben - nicht leicht umzusetzen sein. Beim internen Personal hat man natürlich diverse Möglichkeiten, auf das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen einzuwirken, wohingegen das bei den externen Mitarbeitern nur eingeschränkt möglich ist. Wir arbeiten überwiegend mit Handwerksbetrieben zusammen, eine Einflussnahme auf die Arbeitsbedingungen bei wechselnden Baustellen ist deshalb sehr begrenzt und z.B. eher in der Verhaltens- als in der Verhältnisprävention zu sehen.

 

Welche Ziele verfolgen Sie kurzfristig, mittelfristig und langfristig in Ihrem Aufgabenbereich?

Bereits während des Studiums konnte ich Inhalte aus dem Bereich der Personalentwicklung und dem Themenkomplex "Gesundes Führen" erfolgreich einsetzen. Das waren mitunter Kleinigkeiten, die sich aber negativ auf das Betriebsklima hätten auswirken können, wenn man sie nicht beachtet hätte. Ebenfalls bereits angestoßen ist eine systematische Ausgestaltung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements, das mittelfristig optimiert werden soll. Langfristig wollen wir die Personalentwicklung weiter vorantreiben. Dazu gehören gesunde Arbeitsbedingungen ebenso wie der Ausbau von Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.