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Fachbereich Informatik

Erfahrungsbericht Eric Fassbender

Meine wohl eher untypische Karriere hat mit der Immatrikulation im Wintersemester 97 begonnen und um ehrlich zu sein wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht so wirklich was ich mit einem Studium als Medien-Informatiker anfangen sollte. Dementsprechend habe ich auch die ersten 2 Jahre relativ unmotiviert ’studiert’, doch der Wendepunkt in meinem Studium - und aus heutiger Sicht sogar Leben - kam als ich für das damals noch angebotene Praxissemester in die USA nach Miami gegangen bin. Dieses Erlebnis hat mich aus meiner gewohnten Umgebung herausgebracht und mir nicht nur wichtige Englisch- sowie Fachkenntnisse im Bereich der Medien-Informatik vermittelt sondern mir noch viel wichtigere Lebenserfahrungen wie das Gefühl der Freiheit, Unabhängigkeit sowie der Selbstmotivation beschert. Dieses halbe Jahr des Praxissemesters hat mein Leben komplett verändert und nach meiner Rückkehr aus Miami lebe ich eher ein Leben der Möglichkeiten als ein Leben der Einschränkungen. Frei nach dem Motto „Alles ist Möglich wenn man es nur wirklich will“.

Dementsprechend habe ich denn auch meine Diplomarbeit in Canberra, Australien angefertigt und mein Studium im Jahre 2002 an der Fachhochschule BRS abgeschlossen. Nach verschiedensten Jobs in Bereichen wie Projekt Management, Tour Guide/Übersetzer und System Administrator habe ich meine akademische Laufbahn dann im Jahre 2006 mit einem PhD Studium an der Macquarie University in Sydney, Australien wieder aufgenommen und dieses im Jahre 2009 erfolgreich abgeschlossen.

Im Anschluss an mein Studium habe ich sofort eine Anstellung an der Charles Darwin University in Darwin, Australien als Research Fellow and Lecturer New Media erhalten. Während meiner dortigen Beschäftigung habe ich erfolgreich einen staatlichen Fördergeldantrag gewonnen und habe meine Aufgabe im Bereich Neue Medien sehr genossen. Als der damalige Fachbereichsleiter kündigte, wurde ebenfalls aufgrund von generell sinkender staatlicher Unterstützung unsere Abteilung geschlossen. Seitdem habe ich mich mit meiner Leidenschaft für Naturaufnahmen sowie immersiven 360° Video Umgebungen selbständig gemacht.

Wie blicken Sie heute auf Ihr Studium an der H-BRS zurück? Stehen Sie noch in regelmäßigem Kontakt zur Hochschule oder zu einzelnen Kommilitonen?

Ich komme immer wieder gerne an die Hochschule zurück und ich denke das ist das beste Indiz dafür das ich gute Erinnerungen an die H-BRS habe. Das Studium an sich war zuweilen etwas unorganisiert aber das ist vollkommen verständlich bei einer Institution die sich im Aufbau befindet. Was mir in meinem Studium am meisten geholfen hat sind 2 Dinge – Zum einen das Praxissemester welches es laut meiner Information leider nicht mehr gibt. Dies hat tatsächlich mein Leben verändert und wenn irgendeine Möglichkeit bestände dieses wieder in das Studium aufzunehmen so würde ich sehr stark dafür plädieren. Zum anderen ist da Prof. Heiden von dem ich Hilfe erhalten habe die über die Hilfe meiner eigene Familie hinausgegangen ist. Prof. Heiden hat mir damals geholfen den Praxissemester Platz in Miami zu bekommen und im Nachgang hierzu hat er alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mir einen Kontakt am CSIRO in Canberra für meine Dimplomarbeit zu verschaffen. Und als es an die Bewerbung für meine Zulassung zum PhD Studium ging, hat Professor Heiden mir mit einem Empfehlungsschreiben weitergeholfen, ohne dass ich höchstwahrscheinlich nicht zum Studium zugelassen worden wäre. Von meiner ersten Journal Paper, zu welchem er mich ermutigt hat und somit meiner Karriere einen Kickstart verliehen hat, will ich gar nicht sprechen. Erst sehr viel später ist mir bewusst geworden wie wertvoll dieses Paper gewesen ist: Wir haben dadurch damals den Grundstein für eine Publikationsserie gelegt, die mir sehr viel später geholfen hat, den Fördergeldantrag zu gewinnen. Auch heute noch stehen Wolfgang und ich in regelmässigen Kontakt und ich möchte unsere Treffen und Gespräche nicht mehr missen. An dieser Stelle habe ich vielleicht endlich einmal die Gelegenheit, mich erkenntlich zu zeigen und Danke zu sagen. Wolfgang, ohne Dich wäre ich nicht wo ich heute bin und dafür bin ich Dir und der Hochschule über alle Maßen dankbar. Außer Wolfgang stehe ich auch noch mit ca. 10-15 meiner Kommilitonen in relativ regelmäßigen Kontakt.

Haben Sie konkrete Tipps für unsere Studierenden?

Lerne, auf Deine innere Stimme zu hören und selbst wenn Du noch keine genaue Vorstellung davon hast, was Du in Deinem Leben erreichen willst, so hast Du doch zumindestens immer ein Gefühl in welche Richtung es Dich am ehesten zieht. Vertrau Deinem Gefühl, denn das Gefühl ist die Wahrheit.